Pfefferattacke in Schulmensa: Sieben Verletzte!

SCHWABING - Polizeieinsatz im Willi-Graf-Gymnasium in Schwabing: Ein Schüler sprüht aus Spaß mit Reizspray. Mehrere Schüler müssen vom Notarzt behandelt werden – der Mensa-Koch muss sogar ins Krankenhaus.
Unterrichtsbesuche von der Staatsgewalt kommen am Willi-Graf-Gymnsiums schon mal vor. So berichtet eine Schülerin, dass erst kürzlich die Polizei einen Klassenkameraden aufgesucht hätte, weil der auf einem Foto im Internet mit einer Kalaschnikow posierte.
Am Montagvormittag war es dann wieder einmal so weit: Ordnungshüter rückten an, nachdem ein Schüler aus der 10. Klasse mit dem Pfefferspray einer Mitschülerin hantiert und eine kräftige Dosis des Reizstoffs in der Mensa der Schule versprüht hatte. Die Mitarbeiter der Cateringfirma klagten anschließend über Kopfschmerzen und Atemnot. Nachdem sich die Angestellten allesamt übergeben mussten, wurden die Rettungskräfte alarmiert und die gesamte Mensa evakuiert. Ein Großaufgebot der Feuerwehr entlüftete den Raum.
Sechs Schüler mussten vom Notarzt ambulant versorgt werden. Am schlimmsten hatte es jedoch den Mensa-Koch erwischt, der sogar ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut Joachim Groß, dem Geschäftsführer des Cateringservice der Schule, muss der schwer verletzte Koch auch in den kommenden Tage in der Klinik behandelt werden. Weitere drei Mitarbeiter seien nun ebenfalls krank geschrieben.
„Eine solche Aktion ist einfach nur unverschämt“, tobt Caterer Groß. Der Störenfried mit dem Pfefferspray hat mit seiner Aktion nicht nur ein halbes dutzend Menschen verletzt, sondern auch die Essenversorgung seiner Schule lahm gelegt. Täglich speisen hunderte Schüler in der großen Mensa des städtischen Gymnasiums. In den nächsten Tagen wird ihnen der Magen knurren. Vorerst werde es nicht einmal eine belegte Semmel geben, so Joachim Groß.
Zwar geht die Polizei nicht von einem tätlichen Angriff aus. Dennoch wird gegen den jungen Delinquenten wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Außerdem will Groß dem Zehntklässler den „erlittenen wirtschaftlichen Schaden“ in Rechnung stellen: „Der junge Mann wird Post von meinem Anwalt bekommen – und da geht es nicht um fünf Euro.“ Die Schulleitung des Willi-Graf-Gymnasiums wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. rke