Pfarrer Schießler predigt im Hofbräuhaus

Münchens umtriebiger Kirchenmann, Pfarrer Rainer Maria Schießler, wandert, um zu predigen. Er macht das notgedrungen, wegen Umbau. Die Gemeinde folgt - ins Hofbräuhaus.
Annette Baronikians |
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Messe im Hofbräuhaus-Innenhof: Pfarrer Schießler hatte statt eines Altars ein kleines Tischchen, auf dem auch seine hölzerne Christkönigsfigur stand.
Messe im Hofbräuhaus-Innenhof: Pfarrer Schießler hatte statt eines Altars ein kleines Tischchen, auf dem auch seine hölzerne Christkönigsfigur stand. © Annette Baronikians

Altstadt - Es ist acht Uhr morgens. Fritz und Erna Hoffmann sind unter den Ersten, die beim Hofbräuhaus ankommen.

Doch nicht etwa, um bereits zu früher Stunde eine Maß zu heben und mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück in den Sonntag zu starten. Nein. Das Ehepaar Hoffmann wartet auf den Gottesdienst, der um neun Uhr beginnt - und auf Pfarrer Rainer Maria Schießler.

Vor dem Hofbräuhaus warteten schon in aller Früh Gottesdienstbesucher auf Einlass. Susanne Paintner (r.) und ihre Freundin Ilse hatten an Maria Himmelfahrt Kräuterbüschel zur Weihe mitgebracht.
Vor dem Hofbräuhaus warteten schon in aller Früh Gottesdienstbesucher auf Einlass. Susanne Paintner (r.) und ihre Freundin Ilse hatten an Maria Himmelfahrt Kräuterbüschel zur Weihe mitgebracht. © Annette Baronikians

Pfarrer Schießler geht hin, wo die Menschen sind

Münchens wohl umtriebigster Pfarrer ist für unkonventionelle Ideen bekannt. Der Prediger wartet nicht darauf, dass die Menschen zu ihm kommen. Schießler geht dort hin, wo die Menschen eh schon sind - also jetzt auch ins Hofbräuhaus?

Klingt naheliegend, aber diesmal liegt der Fall anders. Pfarrer Schießler befindet sich derzeit nicht ganz freiwillig quasi auf Wanderschaft durch München.

Der Grund: In seiner Kirche, St. Maximilian, muss Asbest entfernt werden. Die Kirchentüren bleiben gut neun Monate geschlossen, und so weicht Schießler auf andere Örtlichkeiten aus.

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Im Hofbräuhaus bei Gastgeber und Wirt Wolfgang Sperger saßen die Gottesdienstbesucher nun an Wirtshaustischen statt auf Kirchenbänken. Anstelle der Orgelklänge: die Obermüller Musikanten mit Trompete und Akkordeon.

Ganz anders als bei einer herkömmlichen Messe und doch feierlich: mal besinnlich, mal heiter, gerade an Maria Himmelfahrt, wo gestern auch im Hofbräuhaus traditionell die Kräuterbüschel geweiht wurden.

Pfarrer Schießler: "Glaube heißt unterwegs sein"

"Es war rundum wunderbar", sagte im Anschluss Fritz Hoffmann. "Die Messen von Pfarrer Schießler sind immer sehr bereichernd", so Gottesdienstbesucherin Susanne Paintner - und um sie herum wurde zustimmend genickt.

Währenddessen packte der beliebte Pfarrer schon seine mitgebrachte geschnitzte Christkönigsfigur wieder ein. "Wie das Volk Israel auf dem Weg durch die Wüste begleitet uns dieser Christus auf unserem Weg durch die Asbest-Isolation", sagte er schmunzelnd.

Nächste Stationen für Schießler und seinen geschnitzten Gottesdienst-Begleiter sind die Tonhalle im Werksviertel und die Alte Kongresshalle auf der Theresienhöhe. Ein Satz aus seiner Predigt trifft perfekt auf Pfarrer Schießler zu: "Glaube heißt, auf dem Weg sein, unterwegs sein."

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5 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 16.08.2021 11:51 Uhr / Bewertung:

    Ich habe Herrn Schiessler schon länger nicht mehr in Fernseh-Interviews entdeckt - war schon in grosser Sorge.🤔
    Aber nun ist alles gut.
    Vielleicht ist er ja bei Gerd Müllers Trauerfeier anwesend?

  • FanM am 16.08.2021 11:19 Uhr / Bewertung:

    Liebe Frömmler, Sie können anläßlich einer solchen Messe von Herrrn Schießlicher ein Buch erwerben und es gleich signieren lassen. Wie man nur darauf kommt, im Hofbräuhaus eine Messe zu halten. Das grenzt ja schon an ein Sakrileg. Aber bei Herrn Schießler? Ist der noch voll zurechnungsfähig?

  • Tonio am 16.08.2021 10:35 Uhr / Bewertung:

    Pfarrer Schiessler macht doch nur noch Klamauk - und den dann auch noch möglichst medienwirksam. Wo bleibt denn da der spirituelle Charakter des Gottesdiensts?

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