Peta-Protest gegen Wildtierhaltung: "Gehen Sie nicht in den Circus Krone"

Am ersten Weihnachtsfeiertag hat der Circus Krone unter den Augen vieler Prominenter die Premiere der Winterspielzeit gefeiert. Draußen vor dem Krone Bau wurde demonstriert.
von  Michael Schilling
Mehrere Dutzend Tierschützer protestierten am Sonntagabend vor dem Circus Krone - die Bilder von der Demo.
Mehrere Dutzend Tierschützer protestierten am Sonntagabend vor dem Circus Krone - die Bilder von der Demo. © imago

Am ersten Weihnachtsfeiertag hat der Circus Krone unter den Augen vieler Prominenter die Premiere der Winterspielzeit gefeiert. Draußen vor dem Krone Bau wurde demonstriert.

Zwischendurch war es dann doch keine Krone-Vorstellung wie jede andere. Vielmehr geriet die Premiere zum Politikum. Vor dem Krone-Bau hatten sich mehrere Dutzend Tierschützer zu einer (angemeldeten) Demonstration positioniert. Über eine Lautsprecheranlage forderten sie Zirkusbesucher auf, sich von Krone fernzuhalten – weil der Zirkus immer noch mit Tieren arbeitet.

„Tiere sind keine Unterhaltungsobjekte“, sagte die Münchner Peta-Aktivistin Maria Martens, „bei Circus Krone erhalten jedes Jahr Tausende Kinder die falsche Botschaft, dass Tiere zum Vergnügen der Menschen da seien. Das muss aufhören.“ Elefanten, Löwen und Pferde würden Verhaltensstörungen aufweisen, die auch dokumentiert seien. „Gehen Sie nicht in den Circus Krone“, hallte es aus den Lautsprechern, „mit Ihrem Eintrittsgeld unterstützen Sie das Tierleid.“

Raubtier-Dompteur: "Proteste bei mir an der falschen Adresse"

Zumindest der kurzfristige Effekt der Demo blieb zwar überschaubar: Das Zelt war zur Premiere dennoch prall gefüllt. Aber die Tierschützer schafften es immerhin, dass ihre Botschaft doch vordrang bis in die Manege.

Martin Lacey jr., als Ehemann von Krone-Juniorchefin Jana Mandana Lacey-Krone und Raubtier-Dompteur mit Weltruf einer der führenden Protagonisten des Zirkus, griff vor seiner Vorstellung zum Mikrofon.

Er sei selbst für den Tierschutz, argumentierte Lacy jr. – „deshalb landen die Proteste beim Circus Krone und bei mir an der falschen Adresse“. Seine Familie arbeite seit 60 Jahren mit Tieren – und seit inzwischen 27 Löwen-Generationen; zuletzt hatte es wiederholt Mehrlingsgeburten weißer Löwen bei Krone gegeben.

Der Zirkus wird sich mit Aktivisten weiter beschäftigen müssen

Martin Lacey jr. bekräftigte, es habe nie Beanstandungen bei den regelmäßigen Untersuchungen durch das Veterinäramt gegeben – „nicht in all den 16 Jahren, in denen ich jetzt beim Circus Krone bin“, sagte er. „Vielmehr bekomme ich vom Veterinäramt immer wieder bestätigt, dass ich vorbildlich mit meinen Tieren umgehe und arbeite.“

Wer Zweifel daran habe, der solle sich seine Raubtier-Show ansehen. Die war im Folgenden dann natürlich so spektakulär wie immer – und bekam von den Zirkusbesuchern noch weit mehr Applaus als die Ansprache zuvor.

Man werde sich mit dem Tierschutz und den Aktivisten weiter beschäftigen müssen, konstatierte Martin Lacey jr. später dann bei der kleinen Premierenfeier im Krone-Café. Da waren die Demonstranten längst wieder gegangen. Beim Circus Krone dürfen sie damit rechnen, dass sie wiederkommen.


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