Giesinger aufs Oktoberfest? "Irgendwann ist es nicht mehr zu verhindern"

Giesinger Bräu eröffnet heute sein erstes Starkbierfest. Moses Wolff tritt dort gemeinsam mit Brauereichef Steffen Marx als Derblecker auf. Die AZ hat ihn im Vorfeld gesprochen.
von  Ruth Frömmer
Der 55-jährige Moses Wolff ist Schauspieler, Kabarettist und Autor.
Der 55-jährige Moses Wolff ist Schauspieler, Kabarettist und Autor. © Moses Wolff

München - Bekommt der Nockherberg bald Konkurrenz? Die AZ hat Moses Wolff kurz vor der Generalprobe vom Giesinger Starkbierfest gesprochen. 

AZ: Herr Wolff, wird das ein klassisches Derblecken?
MOSES WOLFF: Nicht wirklich. Gemeinsam mit Brauereichef Steffen Marx und einigen Überraschungsgästen wollen wir den Starkbieranstich heiter und gelassen gestalten. Es wird also eher ein turbulentes Unterhaltungsprogramm.

Sie treten ja oft als Parodist oder Satiriker auf. Haben Sie schon mal ein Starkbierfest eröffnet?
Ja, ich durfte einmal Richard Süßmeier vertreten. Der war ja ein Genie, dem konnte ich nicht das Wasser reichen. Beim Giesinger Innovator-Anstich wird das anders werden, weil wir den Abend ja gemeinschaftlich gestalten. Es wird also keine Rede, sondern eher ein kleines freies Theaterstück, gewürzt mit ein paar Film-Einspielern.

Sie sind ja der offizielle Brauereibotschafter vom Giesinger Bräu. Wie kam das zustande?
Vor 18 Jahren erzählte mir ein Freund, dass lustige Leute in einer Giesinger Garage Bier brauen. Anwohner wurden zur Verkostung eingeladen, da sind wir sofort hin. Als Spaß schlug ich Steffen Marx damals vor: "Wenn du mal ein Maskottchen brauchst, stehe ich gern zur Verfügung." Er sagte aus Jux: "Mach ich." Wir haben uns vom ersten Moment wunderbar verstanden, und seit ein paar Jahren repräsentiere ich nun tatsächlich die Brauerei. Wir haben schon viele lustige Streiche ausgeheckt. Beim Giesinger Bräu arbeiten sehr viele Lausmadl und Lausbuben, mit denen kann man wunderbar Schabernack treiben. Das passt wirklich ganz großartig zusammen. Dazu gibt es gutes Bier. Perfekt.

Steffen Marx, Wirt vom Giesiger Bräu Stehausschank.
Steffen Marx, Wirt vom Giesiger Bräu Stehausschank. © Sigi Müller

Giesinger Starkbierfest: Politisch wird's in der Lerchenau nicht

Soll der Starkbieranstich heute werden wie auf dem Nockherberg?
Nein. Es geht freilich viel um die Brauerei und natürlich das Thema Giesinger auf der Wiesn. Was bisher passiert ist und was in der Zukunft geschehen kann. Es wird auf jeden Fall kurzweilig werden.

Wird denn auch das komplizierte Punktesystem zur Zeltvergabe, wie man auf die Wiesn kommt, erklärt?
Vielleicht… (lacht). Obwohl das Bewerbungs-Drumherum fürs Oktoberfest ja in den letzten Jahren transparenter geworden ist, kann man da schon einiges hinterfragen.

800 Menschen passen in die Holzhütte auf dem Giesinger Brauerei-Gelände in der Lerchenau. Ab dem 6. März versucht sich Steffen Marx dort als Festwirt. Die Gäste werden per Shuttle vom Frankfurter Ring aus angekarrt.
800 Menschen passen in die Holzhütte auf dem Giesinger Brauerei-Gelände in der Lerchenau. Ab dem 6. März versucht sich Steffen Marx dort als Festwirt. Die Gäste werden per Shuttle vom Frankfurter Ring aus angekarrt. © Giesinger Bräu

Die Botschaft des Abends ist also: Giesinger muss auf die Wiesn, oder?
Logisch. Irgendwann ist es nicht mehr zu verhindern. Es werden von manchen Leuten immer noch Argumente dagegen gesucht. Beispielsweise Volksfestzugehörigkeit hatten wir ja beim Giesinger Bräu bisher nicht. Mit dem Bierzelt hat sich das geändert. Bis vor kurzem gab es ja jemanden, der dagegen war, dass Giesinger auf die Wiesn kommt, aber sich nie wirklich dazu geäußert hat.

Sie meinen denjenigen, der bis vor ein paar Tagen Wiesnchef war?
Vielleicht…

Wird es das Starkbierfest von nun an jedes Jahr geben?
Wir gehen davon aus, dass es ein toller Erfolg wird, wir sind ja schon seit Wochen restlos ausverkauft. Drum gehe ich schwer davon aus, dass das Giesinger Starkbierfest eine feste Einrichtung wird. Ins Zelt passen aktuell etwas mehr als 840 Personen. Das ist für die Wiesn ein bisschen zu klein. Wir schaffen locker den Ausstoß für ein drei Mal so großes Zelt.

Hier sollen die Giesinger-Skeptiker überzeugt werden

Es heißt, die Zahl der Giesinger-Fans steige kontinuierlich an.
Ja! Es gibt zwar immer noch vereinzelt Skeptiker, die seit Generationen das gleiche Bier trinken. Die wollen wir einladen, unsere vielfältigen Sorten zu probieren. Unser Starkbier Innovator ist beispielsweise grandios.

Ein Glas wird im Lokal der Giesinger Bier-Brauerei mit Bier gezapft. Noch immer gäbe es Skeptiker, die seit Generationen das gleiche Bier trinken. Die möchte Moses Wolff vom Bier überzeugen.
Ein Glas wird im Lokal der Giesinger Bier-Brauerei mit Bier gezapft. Noch immer gäbe es Skeptiker, die seit Generationen das gleiche Bier trinken. Die möchte Moses Wolff vom Bier überzeugen. © Peter Kneffel/dpa

Welche Gäste haben zugesagt?
Wir freuen uns sehr, dass sich der neue Wiesnchef Christian Scharpf (SPD) angemeldet hat. Anzapfen wird der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und auch die Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) wird kommen. Außerdem Christian Ude und Christian Lindner. Sowie sehr viele Menschen, die die Stadt und unsere Bierkultur feiern.

Auf eine Maß mit Bürgermeister Dominik Krause im Schottenhamel auf dem Oktoberfest 2024.
Auf eine Maß mit Bürgermeister Dominik Krause im Schottenhamel auf dem Oktoberfest 2024. © Daniel von Loeper

Alle Informationen zum ersten Giesinger Starkbierfest

Wo: Auf dem Brauereigelände Werk 2 in der Lerchenau. Dort steht ein Festezelt, in dem rund 800 Menschen Platz finden.
Für die Besucher stehen an der U-Bahnstation Frankfurter Ring kostenlose Shuttle-Busse bereit.
Was: Die Maß kostet 13,90 Euro. Es gibt das Giesinger Starkbier Innovator, Münchner Hell und Giesinger Erhellung.
Wann: Jeweils Donnerstag und Freitag abends ab 17.30 Uhr, Samstags auch am Mittag. Letzter Tag ist Sonntag, der 23. März.
Wie: Reservierungen unter: https://brauerei.giesinger-braeu.de/starkbierfest/

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