Per Scheinehe nach München

Mit dem Ziel, möglichst viele Landsleute in die EU zu schleusen, hat eine serbische Bande dutzende Alkoholiker, Drogenabhängige und Prostituierte dazu gebracht, Scheinehen einzugehen.
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Mit dem Ziel, möglichst viele Landsleute in die EU zu schleusen, hat eine serbische Bande dutzende Alkoholiker, Drogenabhängige und Prostituierte aus Österreich offenbar dazu gebracht, Scheinehen einzugehen.

MÜNCHEN/WIEN - Mindestens 71 Serben wurden mit diesem Trick nach München gebracht und bekamen vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) ungeprüft Aufenthaltsgenehmigungen. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Wien ließ die Münchner Kripo die Bande hochgehen.

Drei der Haupttäter wurden gefasst, sie sollen demnächst in München vor Gericht gestellt werden. Der vierte Mann (30) ist noch flüchtig. Das ausgeklügelte System der Bande funktionierte offenbar viele Jahre lang erfolgreich. Seit 2007 ermittelt die Münchner Kripo. Haupttäter waren zwei serbische Brüder (50, 53) und deren Söhne (30, 33). Mehr als 20 Komplizen sollen geholfen haben.

Das Quartett bot Landsleuten an, die aus ihrer Heimat in die Europäische Union einreisen wollten, fünfjährige Aufenthaltskarten für sie zu besorgen. Dafür verlangten sie jeweils bis zu 18<TH>000 Euro.
Um an die Aufenthaltskarte zu gelangen, suchte sich die Bande labile Mithelfer: Im Obdachlosen-, Rotlicht- und Drogenmilieu von Wien fanden sie Helfershelfer, die ihnen für wenige hundert bis maximal 4000 Euro ihre Pässe zur Verfügung stellten. Andere ließen sich dazu überreden, mit nach Serbien zu reisen und dort zum Schein zu heiraten.

Somit waren die Serben, die in die EU wollten, laut Papier mit Österreichern verheiratet. Sie wurden nach München gebracht, bekamen hier von einer Reinigungsfirma, die nur zum Schein existierte, eine Arbeitsbescheinigung und vom KVR dann die auf fünf Jahre ausgestellte Aufenthaltskarte.

Die Kripo überprüfte im KVR 117 im fraglichen Zeitraum geschlossene Ehen mit Serben. Vorgetäuscht waren 71. Ihnen drohen Geldstrafen bis zu mehrere Monate Haft.
Von den „falsch Verheirateten“ sind aber viele längst in andere EU-Länder verschwunden.

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