Peinliche Panne der katholischen Kirche
Wie konnte das denn passieren? Ungebetene Gäste dürfen in einem Seminarhaus der katholischen Kirche eine Tagung abhalten. Um solche "Gäste" in Zukunft zu vermeiden, will die Kirche ihre Richtlinien für Tagungsräume neu überdenken.
München - Peinliche Panne für die katholische Kirche in München: In einem ihrer Seminarhäuser halten ungebetene Gäste eine Tagung ab. "Es ist eine Veranstaltung einer Organisation, hinter der die Mun-Sekte steht", sagte der Sprecher des Erzbischöflichen Ordinariats in München, Christoph Kappes, am Donnerstag. Die "Universal Peace Federation" werde von Freitag bis Sonntag im Fürstenrieder Exerzitienhaus der Erzdiözese München und Freising tagen - auf der Homepage der Organisation ist Sektengründer Sun Myung Mun als Gründer aufgeführt. "Wir sind natürlich nicht begeistert", betonte Kappes. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Das Erzbischöfliche Ordinariat hatte nach eigenen Angaben zu spät von der vor Ort getroffenen Entscheidung zur Vermietung der Seminarräume erfahren. "Da waren die Verträge schon geschlossen", sagte Kappes. Das Ordinariat will nun die Richtlinien, nach denen Tagungsräume in kirchlichen Einrichtungen vergeben werden, überprüfen.
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Die Lehre San Myung Mun (auch Moon, 1920 - 2012) vereint Elemente christlicher und fernöstlicher Religionen; die Sekte war vor allem durch Massenhochzeiten in Südkorea bekannt geworden. Der Vorsitzende der "Universal Peace Federation" Deutschland, Karl-Christian Hausmann, betonte jedoch: "Wir sind nicht die Mun-Sekte." Bei der Veranstaltung mit dem Titel "Verwirrung im westlichen Wertesystem und die Bedeutung der Familie für die Gesellschaft" gehe es um einen Dialog über den Frieden. "Ich wüsste nicht, warum man sich da aufregen sollte."