Pegida will demonstrieren - München stellt sich dagegen

Vor Gericht scheitert das KVR mit seinem Versuch, den rechtspopulistischen „Spaziergang“ zu verbieten. Am Odeonsplatz protestieren 2500 Menschen für Toleranz und Offenheit.
Sophie Anfang |
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Münchens Oberbürgermeister spricht bei der Gegendemo am Odeonsplatz.
Daniel von Loeper 15 Münchens Oberbürgermeister spricht bei der Gegendemo am Odeonsplatz.
Münchens Oberbürgermeister spricht bei der Gegendemo am Odeonsplatz.
Daniel von Loeper 15 Münchens Oberbürgermeister spricht bei der Gegendemo am Odeonsplatz.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, mit Bürgermeisterin Christine Strobl und Bürgermeister Josef Schmid (v.l.).
Daniel von Loeper 15 Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, mit Bürgermeisterin Christine Strobl und Bürgermeister Josef Schmid (v.l.).
Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
Daniel von Loeper 15 Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle zeigt sich zufrieden darüber, dass Pegida diesmal nicht vor der Feldherrnhalle demonstrieren darf.
Daniel von Loeper 15 KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle zeigt sich zufrieden darüber, dass Pegida diesmal nicht vor der Feldherrnhalle demonstrieren darf.
Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
Daniel von Loeper 15 Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
"Bunt ist besser": Gegendemonstranten am Odeonsplatz.
Daniel von Loeper 15 "Bunt ist besser": Gegendemonstranten am Odeonsplatz.
Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
Daniel von Loeper 15 Gegendemonstranten am Münchner Odeonsplatz. Die Polizei spricht von rund 2.500 Personen.
Pegida-Demonstranten an der Münchner Freiheit. Die Polizei hat die Leopoldstraße komplett abgesperrt.
Daniel von Loeper 15 Pegida-Demonstranten an der Münchner Freiheit. Die Polizei hat die Leopoldstraße komplett abgesperrt.
Pegida-Demonstranten an der Münchner Freiheit. Die Polizei hat die Leopoldstraße komplett abgesperrt.
Daniel von Loeper 15 Pegida-Demonstranten an der Münchner Freiheit. Die Polizei hat die Leopoldstraße komplett abgesperrt.
Gegendemonstranten machen hier auf kreative Weise Protest gegen Pegida.
Daniel von Loeper 15 Gegendemonstranten machen hier auf kreative Weise Protest gegen Pegida.
Pegida-Demonstranten stoßen auf riesigen Protest der Gegendemonstranten.
Daniel von Loeper 15 Pegida-Demonstranten stoßen auf riesigen Protest der Gegendemonstranten.
Nur wenige Pegida-Anhänger sehen sich konfrontiert mit zahlreichen Gegendemonstranten an der Münchner Freiheit.
Daniel von Loeper 15 Nur wenige Pegida-Anhänger sehen sich konfrontiert mit zahlreichen Gegendemonstranten an der Münchner Freiheit.
Pegida-Demonstranten und Gegendemonstranten hier an der Münchner Freiheit.
Daniel von Loeper 15 Pegida-Demonstranten und Gegendemonstranten hier an der Münchner Freiheit.
"Geflüchteten die Hände reichen": Das Transparent für die Gegendemo am Odeonsplatz.
Anja Perkuhn 15 "Geflüchteten die Hände reichen": Das Transparent für die Gegendemo am Odeonsplatz.

München - Der Verbotsversuch ist gescheitert. Pegida durfte marschieren. Ab 19 Uhr hatten sie einen „Spaziergang“ von der Münchner Freiheit zum Siegestor angemeldet. Das KVR wollte das verhindern (AZ berichtete). Zu dem „Spaziergang“ gekommen, ist es gestern Abend aber dann doch nicht. Tausende Münchner Bürger haben sich den „Spaziergängern“ in den Weg gestellt.

Das Verwaltungsgericht hatte die Verlegung gestern Mittag gekippt. Kernpunkte des Urteils: Ein Verbot könne es nur „bei einer eindeutigen Stoßrichtung gegen das Gedenken am 9. November geben“. Dies sei aber beim Pegida-Marsch nicht der Fall. Auch weil der 9. November „in seiner Symbolwirkung nicht eindeutig“ sei. An diesem Tag hätte auch der Mauerfall stattgefunden. Offiziell hat Pegida ebendiesen Tag als Anlass der Demonstration angegeben. Das KVR glaubt, dass das nur eine Täuschung ist. Die Richter am Verwaltungsgericht sehen es anders.

Den Pegida-Liveticker zum Nachlesen gibt es hier

Auch den Einspruch der Stadt hat der Verwaltungsgerichtshof gestern Abend als unbegründet abgelehnt. Damit durfte die Pegida-Kundgebung also stattfinden – wenn auch nicht vor der Feldherrnhalle, wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten. Das, immerhin, wertet der Münchner KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle als Lohn seiner Bemühungen: „Wir haben gewonnen – in dem Sinne, dass Pegida nicht am Odeonsplatz demonstriert. Leider sind sie noch an der Münchner Freiheit.“

Das Bündnis „München bunt“ hatte deshalb zur Gegendemonstration am Odeonsplatz aufgerufen. 2500 Münchner kamen am Abend, um für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren. „Ich hoffe, es werden noch mehr“, sagt Hannelore Beuershausen, die aus Tegernsee angereist ist. „Ich bin hier, damit die rechte Szene merkt, dass sie sich hier nicht breitmachen kann“, sagt Christiane Bruckmann aus Planegg.

Kurz vor 19 Uhr geht vom Odeonsplatz aus zu Fuß nichts mehr. Eine Polizeikette sperrt 150 Meter vor dem Siegestor die komplette Leopoldstraße ab. Viele Politiker aus Stadtrat und Landtag sind am Odeonsplatz. OB Dieter Reiter wendet sich mit einer Rede an die Münchner (siehe Kasten links). Als Julia Riedler von den Kammerspielen aus Edgar Feuchtwangers Buch „Als Hitler unser Nachbar war“ liest, herrscht auf dem Platz sonst fast absolute Stille.

Lesen Sie hier: Namensverlesung mit bitterem Beigeschmack

Nach Ende der Kundgebung ziehen einige Demonstranten zur Münchner Freiheit, um direkt gegen Pegida zu demonstrieren. 400 Polizeikräfte sind im Einsatz, um die beiden Lager zu trennen.

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