Pasing-Obermenzing: 13.000 Einwohner mehr bis 2040

Sobald die größeren Neubauprojekte fertig sind, ist weitgehend Schluss mit dem Zuzug in den 21. Stadtbezirk Pasing-Obermenzing.
von  Emily Engels
Künftig wächst besonders stark die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sowie die der Generation 60+.
Künftig wächst besonders stark die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sowie die der Generation 60+. © Referat für Stadtplanung und Bauordnung

Pasing-Obermenzing wird zukünftig wachsen, doch sobald die größeren Neubauprojekte fertig sind, ist weitgehend Schluss mit dem Zuzug in den 21. Stadtbezirk.

München - Die zwei einstigen Dörfer Pasing und Obermenzing bilden seit 1992 den 21. Stadtbezirk.

Pasing feierte im Jahr 2013 sein 1.250-jähriges Bestehen, Obermenzing, hervorgegangen aus der Hofmark Menzing, ist 1.202 Jahre alt.

Nach München eingemeindet wurden beide Bezirksteile - damals noch unabhängig voneinander - bereits im Jahr 1938. Somit verloren sie damals ihren Status als selbstständige Gemeinden.

Bewohnerzuwachs von 17,7 Prozent bis 2040

Mit rund 75.000 Einwohnern zählt Pasing-Obermenzing zu den größeren Münchner Stadtbezirken. Während ganz München bis 2040 um 18,8 Prozent wächst, zählt Pasing-Obermenzing bis dahin rund 88.000 Einwohner. Ein Anstieg um "nur" 17,7 Prozent.

Besonders stark wird dabei die Generation 60+ wachsen. Bereits 2017 war das Durchschnittsalter der Bewohner des 21. Stadtbezirkes mit 42,2 Jahren relativ hoch. Prognosen des Planungsreferates zufolge wird das Durchschnittsalter der Bewohner im Stadtbezirk bis 2040 auf 43,1 Jahre steigen. Nur in Hadern (München) sind die Bewohner durchschnittlich älter (43,4 Jahre).

Künftig wächst besonders stark die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sowie die der Generation 60+.
Künftig wächst besonders stark die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sowie die der Generation 60+. © Referat für Stadtplanung und Bauordnung

Geburten und Sterbefälle nähern sich an

Doch der Stadtteil zeichnet sich nicht nur durch den hohen Anteil an älteren Bewohnern aus. Auch die Zahl der Fünf- bis 19-Jährigen wird bis 2040 deutlich ansteigen – zumindest, wenn man nach der Prognose des Planungsreferates geht.

Obwohl die Zahl der Geburten auch in Zukunft die Zahl der Sterbefälle deutlich übersteigen wird, nähern sich die beiden Werte nach dem Jahr 2025 allmählich an. Denn während sich die Geburtenzahlen allmählich auf einem Niveau zwischen 900 und 950 voraussichtlich einpendeln, wird die Zahl der Todesfälle leicht ansteigen.

Hinzu kommt: Sobald die Neubautätigkeiten in Pasing-Obermenzing abgeschlossen sind, laut Planungsreferat etwa ab dem Jahr 2025, wird die Bevölkerungzahl nur noch leicht ansteigen.

Die Bevölkerungszahl wird ab 2025 nur noch leicht ansteigen, so die Prognose des Planungsreferats.
Die Bevölkerungszahl wird ab 2025 nur noch leicht ansteigen, so die Prognose des Planungsreferats. © Referat für Stadtplanung und Bauordnung

2.400 neue Wohnungen bis 2022 in Pasing-Obermenzing

Ein großes Bauprojekt im Stadtbezirk befindet sich auf dem ehemaligen Gewerbegebiet östlich der Paul-Gerhardt-Allee. Bis 2022 wollen vier Bauherren und Investoren hier rund 2.400 Wohnungen auf 33 Hektar entstehen lassen. Außerdem entsteht hier eine Grundschule. Laut Bildungsreferat wird diese voraussichtlich 2021 fertiggestellt, sodass sie zum Schuljahr 2021/22 in Betrieb gehen kann. Direkt gegenüber, in der Berduxstraße 11, soll noch in diesem Jahr eine Kita in Betriebsträgerschaft eröffnen.

"Das Thema Schulen ist derzeit im Bezirksausschuss sehr präsent“, sagt Stadtrat Christian Müller (SPD), der auch stellvertrender BA-Chef für Pasing-Obermenzing ist, der AZ. Denn zunächst mussten die Grundschüler an der Grandlstraße wegen Sanierungsarbeiten am Schulgebäude in Containern unterrichtet werden.

Bevölkerungsentwicklung in Pasing-Obermenzing: Die Geburten (rot) stagnieren beziehungsweise sinken, die Sterbefälle (blau) steigen.
Bevölkerungsentwicklung in Pasing-Obermenzing: Die Geburten (rot) stagnieren beziehungsweise sinken, die Sterbefälle (blau) steigen. © Referat für Stadtplanung und Bauordnung

Aktuelles Problem: Lehrermangel an den Schulen

Danach mussten Schulklassen der angrenzenden Realschule an der Blutenburg wegen Sanierungsarbeiten in Container ziehen. Die Arbeiten soll laut Baureferat im Dezember 2019 fertig sein. Hinzu kommt erschwerend: Die Schule sei jüngst durch mehrere Ausfälle besonders vom Lehrermangel betroffen gewesen, berichtet Müller.

Was brennt den Bewohnern des 21. Stadtbezirkes sonst noch auf den Nägeln? "Das allgegenwärtige Thema (Rad-)Verkehr und in jüngster Vergangenheit auch immer wieder illegale Baumfällungen“, weiß Müller.

Die Belastung dürfte für die Anwohner entlang der Verdi-/Amalienburgstraße als Zubringer zur A8 sowie des Straßenzuges entlang der Pippinger Straße besonders stark sein.

Beste ÖPNV-Anbindung

Erfreulicher ist die immer bessere ÖPNV-Anbindung: Im Pasinger Bahnhof halten heute alle die westliche Region erschließenden S-Bahnen sowie Fernzüge. Durch die Nordumgehung wird der Verkehr seit 2012 um den Ortskern herumgeleitet.

Seit 2013 fährt die verlängerte Tram 19 von Berg am Laim zum Pasinger Bahnhof, auch die Erweiterung der U5 nach Pasung ist vom Stadtrat beschlossen.

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