Partylocation: Gastspiel nachts im Museum

Großer Andrang bei der ersten Party als Puerto-Giesing-Nachfolger am St.-Jakobs-Platz. 400 Menschen tanzen – und alle sind zufrieden. „Es hat alles funktioniert, wir sind hocherfreut.“
von  Abendzeitung
Im Stadtmuseum wurde kräftig gefeiert
Im Stadtmuseum wurde kräftig gefeiert © Florian Haamann/kultur-vollzug.de

MÜNCHEN - Großer Andrang bei der ersten Party als Puerto-Giesing-Nachfolger am St.-Jakobs-Platz. 400 Menschen tanzen – und alle sind zufrieden. „Es hat alles funktioniert, wir sind hocherfreut.“

Der Eingang wurde von Verzweifelten belagert, die nicht auf der Gästeliste standen und vergeblich Einlass begehrten, Security sicherte die Türen, und drinnen tanzten 400 Menschen vor ebenso vielen Rauchverbotsschildern: Die erste als Party organisierte Nacht im Stadtmuseum von Donnerstag auf Freitag war eine Premiere, bei der noch viel probiert wurde. Nie zuvor hatte sich die Kultureinrichtung auf diese Art für ein neues Publikum geöffnet.

Ergebnis am nächsten Morgen: „Wir sind alle zufrieden, haben ein sehr gutes Feedback für die Räume“, sagte Tobias Staab vom Veranstalter „Kongress“. „Es hat alles funktioniert, wir sind hocherfreut“, so Museums-Chefin Isabella Fehle.

Das Stadtmuseum als zeitweilige Party- und Veranstaltungs-Location sorgt auch deshalb für so viel Wirbel, weil es überwiegend vom Team des Puerto Giesing organisiert wird, das im abgelaufenen Jahr aus einem ehemaligen Kaufhaus einen spannenden und auch überregional registrierten Ort für Kultur gemacht hatte. Gleichwohl gibt es viele Kritiker und Querulanten, die den Puerto-Veranstaltungen kulturelle Relevanz absprechen und gerade im Internet regelrechte Verleumdungs-Kampagnen führen.

Davon war auf der ersten Party-Nacht im Stadtmuseum aber nichts zu spüren. „Es war so schön unbeschwert und entspannt“, schwärmte Fehle, die nach 23 Uhr von Bitter Lemon auf Cola Light umgestiegen war und bis ein Uhr blieb.

Zwei große Räume im 1. Stock im Haupttrakt waren als Party-Zone im Anschluss an die Eröffnung der Herlinde-Koelbl-Ausstellung freigegeben worden. Die berühmte Fotografin blieb übrigens bis weit nach Mitternacht.

Es gab zwei Bars und zwei Sound-Zonen - einen Dancefloor und einen ruhigeren Bereich. "Man hat gesehen, dass die Location insgesamt perfekt ist für das, was wir hier machen wollen", so die Veranstalter. Und Direktorin Fehle war angetan "von der Logistik und der Organisation". Sie habe sich außerdem beim Publikum umgehört: „Einige junge Leute gaben zu, dass sie vom Stadtmuseum bislang nur das Stadtcafé gekannt hatten - und sich jetzt auch für das eigentliche Haus interessieren." Fehle: „Die Auflösung der Grenzen zwischen den Generationen funktioniert.“

Fürs erste dauert das Puerto-Giesing-Gastspiel im Stadtmuseum nur zwei Monate.Michael Grill

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