Party statt Politik
MÜNCHEN - Die Landeshauptstadt lädt alle 18 Jahre alten Münchner zum Rathaus-Clubbing ein. Letztes Jahr kamen 1800 Geburtstagskinder und ihre Freunde zu der Party.
Das altehrwürdige Rathaus verwandelt sich wieder in eine Riesen-Disco. Dort, wo sonst Politik gemacht wird, ist am 25. Oktober Party angesagt. Die Stadt lädt alle 18-jährigen Münchner zu einem großen Fest ein. Doch auch, wer heuer nicht volljährig geworden ist (oder es noch wird), darf kommen – die Tickets kosten dann aber acht Euro. Freikarten gibt’s nur für die Geburtstagskinder.
Was ist bei der „18.jetzt“-Party ab 21 Uhr geboten? Auf fünf Dancefloors werden DJs aus Münchner Clubs die Rathaushallen rocken – auch den Sitzungssaal, in dem normalerweise der Stadtrat tagt. Im Prunkhof wird eine Open-Air-Bühne aufgebaut. Dort sollen junge Bands auftreten. Von HipHop über Drum’n Bass zu House, Techno, Reggae, Pop und Indie – für jeden Geschmack wird etwas dabei sein. Wem trotzdem nicht nach Tanzen zumute ist, kann sich beim Bierkasten-Klettern, im Kurzfilm-Kinosaal oder in der Tischkicker-Lounge verlustieren.
Für 30 Clubbing-Gäste kann der Rathaus-Besuch sogar zum Sprungbrett für ein Casting werden. Die Stadtsparkasse München sucht ein Titelmodel für ihr „S-Club-Magazin“. Wer sich bewerben möchte, kann sich gleich vor Ort fotografieren lassen. Aus allen Teilnehmern werden dann 30 zu einem Video-Casting bei der Firma „Actors and Arts“ eingeladen. Der Sieger kommt nicht nur aufs Titelbild des genannten Magazins, sondern erhält auch ein professionelles Fotoshooting im Wert von 1000 Euro. Die drei Erstplatzierten werden außerdem in eine Vermittlungskartei von „Actors and Arts“ aufgenommen.
Freilich darf auch die Politik beim Rathaus-Clubbing nicht ganz fehlen. So können die Gäste zum Beispiel an 20 Rechnern per Live-Chat mit Stadtratsmitgliedern ins Gespräch kommen – und mit dem Chef des Hauses, Oberbürgermeister Christian Ude.
Julia Lenders
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