Party in München: "Alkohol-Verbot als ultima ratio"
Mit einem Rundgang über die Feierbanane löst man keine Probleme – man besichtigt sie nur. So wie am Freitagabend, als wichtige Köpfe von Polizei und KVR mit Clubbesitzern von Lokal zu Lokal zogen (AZ berichtete). Ihre gemeinsame Aktion: „Cool bleiben, friedlich feiern.“ „Wir werden diese Aktion weiterhin unterstützen“, resümiert Schmidbauer.
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Aber dass sie ausreicht, um die Probleme dort einzudämmen, daran glaubt er nicht. „Ich bleibe bei meiner Forderung, Alkohol zu verbieten als ultima ratio“, sagt Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer. Nach Mitternacht keinen Schnaps mehr zu verkaufen hatte er schon vor einem Jahr gefordert, die letzten Vorfälle auf der Sonnenstraße dienen jetzt als neuer Anlass.
Allerdings: „Individuelle Lösungen wären mir lieber“, sagt Schmidbauer. Was es gibt, ist das Hausverbot, das, einmal an einer Tür eines Feierbananenclubs ausgesprochen, für alle gilt. Und das Betretungsverbot für solche, die schon für entsprechenden Ärger in der Umgebung gesorgt haben.
Ähnlich kann sich der Polizeipräsident auch ein individuelles Alkoholverbot vorstellen. „Wir prüfen, ob das juristisch möglich ist. Ich denke, dass wir gerade unseren jungen Leuten mit Erziehungsmaßnahmen wie Bußgeldern und Ordnungswidrigkeiten beikommen sollten“.
Ein „Schritt in die Richtige Richtung ist für ihn ein Kompromiss von CSU und FDP ums Tanzverbot, der auch beinhaltet, dass Kommunen ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen erlassen dürfen. So etwas könnte er sich auch für die Sonnenstraße vorstellen. „Es ist ein Unterschied, ob die jungen Leute daheim trinken und dann noch eine dreiviertelstunde in die Stadt reinfahren müssen, oder ob sie gemütlich vor dem Club stehen und trinken können.“
Wenn auch das den Trend zu mehr Gewalt unter Alkohol nicht eindämmt, will Schmidbauer sein Schnapsverbot aus der Tasche ziehen. Und das betrifft dann nicht nur die Feierbanane-Clubs. Schmidbauer: „Beim Rauchverbot hätte auch niemand gedacht, dass das geht.“
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