Party-Hotspot Univiertel: Genervte Anwohner kippen Wassereimer über Feiernden aus

München - Die Clubs und Discos sind weiterhin geschlossen, die Bilder im Freien wiederholen sich. Auch wenn die Beamten nicht als "Corona-Polizei" gesehen werden wollen: Bei gutem Wetter ist das am Wochenende derzeit ihre Hauptbeschäftigung, vor allem in der Maxvorstadt, rund um das Univiertel. Sie sperren, nehmen fest, verwarnen, räumen, ermahnen zu Mindestabständen. Etwa 1.000 Polizisten waren dafür wieder im Einsatz.
Viele Münchner zeigen Verständnis für die Regeln
Die jungen Münchner reagieren größtenteils mit Verständnis in der Türkenstraße, Ludwigstraße, am Professor-Huber- und Geschwister-Scholl-Platz. Sie versuchen, sich an die Regeln zu halten. Doch Polizisten wurden vereinzelt mit Glasflaschen beworfen, hier und da eine Schlägerei, die sich manchmal als lautstarker Spaß entpuppt. So manchen Anwohnern reicht es. Sie greifen zur "Selbstjustiz": In der Türkenstraße leerten einige volle Wassereimer von Fenster und Balkonen auf die Feiernden.
In der Türkenstraße gilt mittlerweile ein Glasflaschenverbot. Die meisten halten sich daran. "Viele Feiernde zeigen sich überrascht", sagt ein Polizeisprecher. Wer darauf hingewiesen wurde, ging weiter mit seiner Bierflasche, dorthin, wo es nicht verboten war, zum Beispiel zum Professor-Huber-Platz, wo sich bis zu 500 Feiernde versammelten. Er wurde am Samstag gegen 1 Uhr von der Polizei geräumt. Vier Personen nahmen die Beamten fest, die nicht gehen wollten.
Feiernde werfen Glascontainer um
Die Stadt hat am Geschwister-Scholl-Platz extra Glascontainer aufgestellt. Einer wurde am Wochenende umgeschmissen, kaputtes Glas lag herum, zwei junge Münchner wurden dafür angezeigt.
Die Polizeibilanz ist dennoch positiv. Vor allem in der Türkenstraße sei es zu keinen nennenswerten Vorfällen gekommen. Es sei eine gute Nachricht, dass am Wochenende "kein Kollege verletzt wurde", so der Polizeisprecher. Interessant ist auch, dass es an Ex-Hotspots wie am Gärtnerplatz keine Beschwerden gab. Das Feiergeschehen scheint sich zu verlagern, seit junge Münchner die Maxvorstadt für sich entdeckt haben.
Bis 1 Uhr wurde am Samstag in der Türkenstraße gefeiert. Nach mehreren Anwohnerbeschwerden räumte die Polizei dann das Areal.