Party-Exzess: Frau musste Katzenfutter essen

Drei Männer und eine Frau misshandeln eine 30-Jährige. Jetzt droht ihnen eine Gefängnisstrafe
von  Torsten Huber
Auf der Anklagebank von vorne: Dennis A., Sonja L. und Martin H. im Münchner Gericht.
Auf der Anklagebank von vorne: Dennis A., Sonja L. und Martin H. im Münchner Gericht. © Torsten Huber

MÜNCHEN Eine ausschweifende Privat-Party endete jetzt vor einem Münchner Schöffengericht. Drei Männer und eine Frau sollen die 30-jährige Julia H. (Identität geändert) sexuell genötigt, geschlagen und ihr unter Drohungen Katzenfutter verabreicht haben. Vor Gericht erschienen nur drei Angeklagte: Der Frührentner Robert P. (54) ließ sich mit einem ärztlichen Attest entschuldigen.
Dennis A. (29), Sonja L. (33) und Martin H. (38) schweigen zur Tat. Sie wollen sich zunächst nicht äußern.

Nach Erkenntnis der Ermittler ging die Fete am 1. August 2010, gegen 15 Uhr, in der Wohnung von Robert P. in Schongau los. Viel Bier, Wein und Schnaps wurde getrunken. Man lachte und plauderte.
Gegen 23 Uhr kippte die Stimmung. Die drei Männer und Sonja L. beschimpften Julia H. als „dumme Prostituierte”, „Schlampe” und „Miststück”.
Martin H. schlug Julia H. mit der Faust aufs linke Auge. Dann forderten die Täter Julia H. auf, sich aufs Bett zu legen: „Damit wir dich durchficken können.” Als sich das Opfer widersetzte, packten sie es gemeinsam und warfen es auf das Bett. Die Angeklagten schlugen der Frau ins Gesicht.

Martin H. zerriss ihr das T-Shirt. Ihre Brüste waren dann nackt. Die Männer betatschten sie. Robert P. griff ihr auch in den Schritt.
Martin H. zog ihr Hose und Unterhose bis zu den Knien herunter. Julia H. leistete mit Armen und Beinen so heftig Widerstand, dass sie von ihr abließen. Sie konnte ihre Hose und Unterhose wieder hochziehen.

30 Minuten hatte Julia H. scheinbar ihre Ruhe. Sonja L. und Dennis A. waren inzwischen in der Küche. Sie öffneten eine Tüte Katzenfutter und gingen wieder zurück ins Wohnzimmer. Sonja L. und die drei Männer forderten Julia H. dann auf, dass sie das getrocknete Katzenfutter essen soll: „Sonst kommst du in die Abschmiergrube in der Werkstatt.”
Julia H. war inzwischen so eingeschüchtert und verängstigt, dass sie das Katzenfutter aß – bis sie würgte.
Den vier Angeklagten drohen wegen der Taten bis zu vier Jahren Freiheitsstrafe.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.