Kommentar

Parkplatz-Streit: Der falsche Ort

Die Vize-Lokalchefin über den Parkplatz-Streit an der Boschetsrieder Straße.
von  Sophie Anfang

Man wolle Rad und Auto nicht gegeneinander ausspielen, behaupten diejenigen, die sich nun gegen verbreiterte Radstreifen an der Boschetsrieder Straße in Stellung bringen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn den Initiatoren, keine empörten Bürger übrigens, sondern CSUler im Wahlkampf, geht es allein ums Prinzip: Bloß keine Parkplätze weg! Dafür wird dann auch sofort die umstrittene Fraunhoferstraße bemüht.

Beide Straßen sind jedoch nicht miteinander zu vergleichen. Die Drogerie, der Weinladen, der Autodandler, der Baumarkt ums Eck: Sie alle haben eigene Kundenparkplätze hinter ihren Geschäften oder sogar eine Parkgarage. Diese Parkplätze werden bleiben, selbst wenn Radstreifen eingerichtet werden.

Ein reines wahltaktisches Manöver

Dazu kommt, dass die Boschetsrieder Straße tatsächlich eine Neuplanung braucht. Die Radwege und der Gehweg sind viel zu schmal. Auch die Führung der Autospuren, bei der kurz eine weitere Spur auftaucht und wenige Meter wieder verschwindet, ist nicht sinnvoll.

Die neue Initiative ist also vor allem ein wahltaktisches Manöver – und macht genau das, wofür die CSU den politischen Gegner angreift: einzelne Verkehrsteilnehmer unnötigerweise gegeneinander auszuspielen.

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