Paris-Attentäter doch nicht in Feldkirchen registriert
War einer der Attentäter von Paris in Feldkirchen als Flüchtling registriert? Wie sich jetzt herausgestellt hat, scheint es sich um eine Verwechslung mit einem Flüchtling mit dem selben Namen zu handeln.
München - Der Schock war groß: Am Freitagabend berichtete das Nachrichtenportal "Welt.de", dass einer der Attentäter von Paris in Feldkirchen bei München als Flüchtling registriert worden sei. Eine Verwechslung, wie sich jetzt herausstellte.
Der Verdacht rund um Ahmad al-Mohammad, hätte sich "nach der derzeitigen Erkenntnislage" doch nicht bestätigt. "Es handelt sich offensichtlich nicht um den entsprechenden Menschen", sagte der Sprecher des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU), Oliver Platzer, am Dienstagabend der Nachrichtenagentur AFP.
Schuld an der Vermutung: In Feldkirchen wurde ein Flüchtling mit dem selben Namen registriert. Bei ihren Nachforschungen vor Ort hatten die französischen Behörden den Flüchtling angetroffen und mit ihm gesprochen.
Zuvor hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann dem "Münchner Merkur" bestätigt, "es spricht im Moment sehr viel dafür", dass einer der Attentäter über Bayern eingereist sei.
Noch am Dienstagabend hatte sich Herrmann zum Thema geäußert und Spekulationen über eine mögliche Registrierung des Attentäters angeheizt: „Das ist kein Flüchtling, der zum Terrorist geworden ist, sondern ein Terrorist, der die Flüchtlingswelle missbraucht hat“, sagte er.
Weiter fahndet die Polizei auch nach dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam. Der 26-Jährige gilt als einer der Hauptverdächtigen für die Anschläge in Paris am 13. November. Gestern wurde Abdeslam kurze Zeit in Rahden in Nordrhein-Westfalen vermutet. Dafür habe es Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, teilte die Polizei gestern mit. Mehrere Menschen seien kontrolliert, Straßen abgesperrt worden. Am Abend war jedoch klar: Abdeslam ist nicht in Rahden.
Zuletzt hatten die Behörden mehrmals Hinweise auf den vermeintlichen Aufenthaltsort des 26-Jährigen erhalten, die aber nicht zum Ziel führten.
In Paris haben die Ermittler neue Erkenntnisse: Laut französischer Staatsanwaltschaft wollte sich der Drahtzieher der Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, wenige Tage nach den Attentaten im Geschäftsviertel La Défense in die Luft sprengen. Zudem sei er nach der Mordserie an mehrere Tatorte zurückgekehrt.
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