Palästinenser-Demo in München läuft aus dem Ruder

Radikale Aktivisten kapern die Kundgebung in München. Damit endet der Protestzug gegen die Israelpolitik der USA vorzeitig.
Ralph Hub |
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Aufgeheizte Stimmung: Teilnehmer der Demo am Samstag.
Anne Wild Aufgeheizte Stimmung: Teilnehmer der Demo am Samstag.

München - Es war geplant als friedliche Demonstration, als Protest gegen die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump diese Woche. Rund 300 Menschen nahmen am Samstag an dem Zug durch die City teil. Mehrere Augenzeugen schildern der AZ, dass aufgebrachte Anhänger der palästinensischen Seite Tumulte anzettelten. Sie hätten sich offen gewaltbereit gezeigt.

Bereits zu Beginn der Demonstration am Geschwister-Scholl-Platz legen die Veranstalter die zentralen Regeln fest: keine antisemitischen Parolen. Kein Hass gegen Israel. Geplant ist eine friedliche Demonstration für Christen, Juden, Muslime und Atheisten.

Doch es kommt ganz anders. Radikale mischen sich unter die rund 300 Teilnehmer und kapern den Demozug. Nach nur wenigen hundert Metern entrollen etwa 15 Gegendemonstranten entlang der Demoroute ein Banner mit der Aufschrift "Solidarität mit Israel". Sofort kocht die Stimmung hoch.

Ein junger Mann will den Gegendemonstranten die Israel-Fahne entreißen. Einige aus dem Zug solidarisieren sich mit dem Randalierer. Sie recken den Mittelfinger und rufen auf deutsch und arabisch Hassparolen.

Der Demonstrant, der es auf die Israel-Flagge abgesehen hat, wird von den Polizisten abgedrängt und gegen eine Absperrung gedrückt. Es kommt zu tumultartigen Szenen. Der Mann wird schließlich überwältigt und abgeführt. Andere halten ein Plakat hoch, auf dem die Umrisse von Israel und Palästina zu sehen sind. Das ganze Gebiet trägt die Farben der Palästinenser. Ein Affront, weil so das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird.

Am Stachus brechen die Veranstalter die Demo ab. Ursprünglich sollte sie zum Gasteig gehen. Über den Lautsprecher eines Streifenwagens dankt die Organisatorin der Demo denjenigen, die friedlich geblieben sind. An die Krawallmacher gerichtet sagt sie: "Ihr seid das Letzte! Ihr benehmt euch wie Tiere!"

Kurz nach der Auflösung der Demo entrollen einige junge Männer Fahnen mit Symbolen der Fatah und skandieren: "Es gibt kein Israel!"

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