P1: Darf hier bald jeder rein?

Wirbel in der Münchner Promi-Welt: Vom In-Club gibt es jetzt Mitgliedskarten zu kaufen. Die AZ sagt, was es damit auf sich hat.
von  Kimberly Hoppe
Die Karte ist nicht für "Lieschen Müller“: Big Boss Franz Rauch.
Die Karte ist nicht für "Lieschen Müller“: Big Boss Franz Rauch. © Petra Schramek

München - Die Münchner Society ist eigentlich nur schwer zu schockieren – doch dieses Gerücht sorgt für unglamouröse Kopfschmerzen: Ab sofort soll es für das P1 Mitgliedskarten zu kaufen geben. Im Klartext: Jetzt kommt wirklich JEDER ins einst so exklusive Stüberl rein! Um Himmels Willen – Krethi und Plethi zwischen Boris Becker und Oliver Kahn?

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Bevor die Gerüchteküche weiter wild brodelt, rufe ich Big Boss Franz Rauch an, der mit P1-Besitzer und Feinkost-König Michael Käfer kürzlich 27-jähriges Jubiläum feierte (am 18. März 1983 bekam er das P1 geschenkt). Also, ist die Oanser-Karte die Supermarkt-Kundenkarte deluxe?

Franz Rauch schmunzelnd: „Ich kann alle beruhigen – natürlich ist die Mitgliedskarte nicht für Lieschen Müller. Wir entscheiden, wer eine kaufen darf. Das P1 wird immer exklusiv bleiben.“ Bis jetzt sind über 400 Briefe an P1-Kunden rausgegangen. Wer so ein Schreiben bekommt, kann sich für 500 Euro die viel betuschelte „Member Card“ kaufen. Dafür kommt er/sie wirklich immer ins P1 – auch zum Oktoberfest und bei Hochbetrieb.

Ebenso neu ist die P1-Prepaid-Kreditkarte, mit der jeder Gast bargeldlos süffeln kann. Rauch dazu: „Wenn der Papa mit der P1-Visa-Karte etwa bei Käfer einkauft, kann er diese Karte seinem Sohn zum 18. Geburtstag geben – damit kommt er rein.“

Tatsächlich alles nigelnagelneu macht der Mai im P1. Nach dem Millionen-Umbau im vergangenen Oktober ist am nächsten Donnerstag die Terrasse dran – sie eröffnet mit Springbrunnen und Lasershow und wurde für eine knappe halbe Million renoviert. Konzeptionell umgebaut wurde auch der Mittwoch – an dem Abend dürfen alle Ladys bis 23 Uhr kostenlos Cocktails schlürfen.

Braucht das P1 all die Veränderungen, um die Nummer 1 zu bleiben – immerhin feiern die Promis auch gerne mal fremd im Baby!, Pacha oder Heart? Franz Rauch meint: „Ich vergleiche uns gerne mit dem FC Bayern. Die werden heuer wohl auch nicht Meister. Aber aus längerer Sicht sind und bleiben sie natürlich die Nummer 1. Ich glaube fest an das P1, obwohl sich sicher viel zu früher verändert hat.“

Seiner Meinung nach ist das Party-Publikum deutlich anspruchsvoller geworden: „Es gibt kleine Clubs wie das 089 oder Paradiso, die gut angezogen haben. Klar ist mehr Konkurrenz da, aber wir stehen für langfristige Qualität. Man muss den Gästen viel mehr bieten als früher. Wir bemühen uns täglich, einen professionellen Job zu machen.“

Priorität habe die Ausgeh-Generation, die sich schnell weiterentwickelt: „Flyer braucht kein Mensch mehr. Heute läuft Werbung und Kontaktpflege über SMS oder Facebook“, so Rauch. Seine P1-Bilanz: „Wir wollen immer am Puls der Zeit bleiben.“ Ob mit oder ohne Mitgliedskarte.

 

 

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