O'zapfen mit Ude: Sein letztes Mal

Der Meistertitel-Jäger Ude fängt 1993 mit sieben Schlägen an. Jetzt beginnt auch für den Erfolgsverwöhnten die Zeit des „letzten Mal“ – und da ist ist ihm zum Weinen zumute.  
von  Willi Bock

Der Meistertitel-Jäger Ude fängt 1993 mit sieben Schlägen an. Jetzt beginnt auch für den Erfolgsverwöhnten die Zeit des „letzten Mal“ – und da ist ist ihm zum Weinen zumute.

München - Christian, du bist ja ein Linker!“ entfuhr es dem erschrockenen Alt OB Schorsch Kronawitter. Und dieser Aufschrei erschütterte mit einmal ganz (Wiesn-) München.

Denn während München 1993 gemütlich darüber sinnierte, wie viele Schläge denn der neue OB wohl brauchen werde – dieser viel verhöhnte schlacksige Rotwein-Bohemien aus Schwabing – entdeckte der Wiesn-Anzapf-Routinier Kronawitter den Skandal-Zünder: Die ganze Anzapfbox war falsch aufgestellt – für Rechtshänder! Udes ersten weltweiten Wiesn-Auftritt – hätte niemand gesehen.

Auch so reichte es nach sieben Schlägen für „Aufhören“-Rufe. Es waren nicht so viel wie bei seinem OB-Ur-Vorgänger Wimmer-Damerl – der unter Gejohle nie mehr erreichte 19 Schläge brauchte.

Nun ist das Anzapf-Ritual nicht irgendetwas. Es ist die wichtigste Handlung eines Oberbürgermeisters! Und die Zahl der Schläge ist so wichtig wie das Punktekonto des FC Bayern rauf und runter berichtet.

Sieben Mal hat er beim ersten Mal gebraucht. Mit zwei Schlägen stellte der Meistertitel-Jäger 2005 einen Jahrhundertrekord auf. Den hatte alle Welt auch von ihm erwartet. Doch jetzt – ist es das ultimativ letzte Mal. 2007 sollte es schon einmal das letzte Mal sein, doch dann trat er 2008 wirklich zum allerletzten Mal wieder als OB-Kandidat an. Und weil er schon 65 plus ist, ist jetzt wirklich Schluss.

Jetzt beginnt die Serie „das letzte Mal“: das letzte Mal Spitzenkandidat, das letzte Mal anzapfen. Und nach der letzten Wiesn: „Da werden mir möglicherweise auch die Tränen kommen.“

 

 

 

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