Ostermarsch - 300 Friedensaktivisten ziehen durch München

MÜNCHEN - In rund 30 deutschen Städten haben sich am Samstag Friedensaktivisten an Ostermärschen beteiligt. In München zogen rund 300 Demonstranten vom Orleansplatz zum Marienplatz. Die Linke Stadträtin Brigitte Wolf forderte, das geplante Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten auf dem Marienplatz zu stoppen.
In rund 30 deutschen Städten haben sich am Samstag Friedensaktivisten an Ostermärschen beteiligt. Die Teilnehmerzahlen bewegten sich von einigen Dutzend bis zu mehreren hundert Ostermarschierern. Das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt am Main sprach von einer insgesamt steigenden Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr. In München waren es rund 300 Demonstranten, die sich an dem Protestzug zum Marienplatz beteiligten. Zu nennenswerten Zwischenfällen kam es nicht. Die Polizei, die den Demozug begleitete, konnte sich darauf beschränken, den Verkehr zu regeln.
Gegen Bundeswehrgelöbnis auf dem Marienplatz
Auf der Abschlusskundgebung am Marienplatz forderte die Brigitte Wolf, Srtadträtin der Links-Partei, das geplante Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten zu verhindern. "München ist atomwaffenfreie Zone", erklärte die Kommunalpolitikerin, "lasst uns dafür sorgen, dass der Marienplatz zu einer demilitarisierten Zone wird."
Im Mittelpunkt der Forderungen standen die Abschaffung der Atomwaffen und der Abzug der noch in Deutschland lagernden US-Kernwaffen. Auch gab es Kritik an der NATO-Strategie und den Afghanistan-Einsatz. Gewerkschaftsvertreter kritisierten die Höhe der Rüstungsausgaben.
Ostermärsche auch in Berlin, Frankfurt und anderen Städten
In Berlin versammelten sich rund 200 Aktivisten zu einer Kundgebung. Auch in Hessen, Bayern und in Norddeutschland gingen Friedensaktivisten auf die Straße, ihr Motto: „Nein zum Krieg – Nein zur NATO – Für Frieden und Gerechtigkeit“.
Im hessischen Erbach nahmen rund 120 Menschen an einem Ostermarsch teil. Auf der bschlusskundgebung kritisierte der Linken-Fraktionschef Willi van Ooyen die NATO als „aggressives Militärbündnis nach innen und außen“. In Gießen zeigten Aktivisten unter dem Motto „Die Friedensbotschafter sind in der Stadt“ stummes Theater in der Fußgängerzone. Damit wollte die Friedensinitiative „zivile Alternativen“ für einen Frieden in Afghanistan aufzeigen. Ostermärsche fanden ferner in Mainz und Ramstein statt.
Protest gegen Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide
Auch in norddeutschen Städten demonstrierten einige Hundert Menschen für Frieden und Abrüstung. Aktionen, zu denen Friedensgruppen aufgerufen hatten, gab es in Hannover, Bremen, Bremerhaven, Braunschweig, Oldenburg, Kiel und Rostock. Zum traditionell größten Ostermarsch werden am Sonntag Tausende Menschen zum Protest gegen das sogenannte Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock erwartet. Die Demonstranten wenden sich an der Grenze von Brandenburg zu Mecklenburg-Vorpommern gegen die geplante Wiederinbetriebnahme eines ehemaligen sowjetischen Luft-Boden-Schießplatzes durch die Bundeswehr. Weitere Ostermärsche sind in Essen, Bochum und Köln geplant.
Ralph Hub