Ostbahnhof München: Faschingskostüm ruft Polizei auf den Plan

Ein 26-Jähriger ist am Sonntag auf dem Weg zu einer Faschingsparty. Seine Verkleidung allerdings bringt dem Mann einigen Ärger ein - die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor falschen Waffen im Fasching.
von  AZ
Der vermeintliche "SWAT"-Polizist entpuppte sich als Faschingsgänger. Die Polizei warnt vor der allzu offensichtlichen Zurschaustellung solcher Anscheinswaffen.
Der vermeintliche "SWAT"-Polizist entpuppte sich als Faschingsgänger. Die Polizei warnt vor der allzu offensichtlichen Zurschaustellung solcher Anscheinswaffen. © Bundespolizei

München - Verkleidungen im Fasching sind normal und gewollt - je echter wirkend desto besser. Doch seit einigen Monaten sind die Menschen - speziell auch in München - sehr besorgt, wenn sie im öffentlichen Raum auf für sie nicht zuordenbare Personen treffen, die "offen Waffen" tragen.

Einen solchen Fall gab es am Sonntagvormittag im Münchner Ostbahnhof. Der Bundespolizei wurde gegen 10:30 Uhr von mehreren Passanten ein Mann gemeldet, der sich mit dunkler Pistole, schwarzer, schusssicherer Weste und schwarzem Basecap am Ostbahnhof bewegte.

Kurz darauf stellten mehrere Beamte der Bundespolizei den Mann im Ostbahnhof. Wie sich herausstellte, handelte es ich um einen 26-Jährigen, der auf dem Weg zu einer Faschingsveranstaltung war. Er trug, auch für die Beamten nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar, eine dunkle Soft-Air Pistole offen am Gürtel.

Von der Intensität der Beamten "überrascht"

Dazu eine schwarze "schussichere" Weste und ein Basecap mit der Aufschrift "S.W.A.T." (steht für "Special Weapons And Tactics" und ist eine Bezeichnung für taktische Spezialeinheiten der Polizei oder Sicherheitsbehörden, deren Mitglieder für polizeiliche Sonderlagen ausgebildet und ausgerüstet sind).

Die Weste und die Pistole sollten als Verkleidung für die Faschingsparty dienen, zu der der Mann aus Ramersdorf unterwegs war.

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Die Maßnahmen der Beamten waren am Sonntagmorgen sehr öffentlichkeitswirksam, da der 26-Jährige durch zwei Streifen und von Einsatzkräften, die sich anlässlich der Sicherheitskonferenz am Ostbahnhof befanden, gestellt wurde. Den 26-Jährigen, der von der Maßnahme der Beamten und deren Intensität selbst sehr überrascht war, erwartet nun eine Strafanzeige wegen Führens einer Anscheinswaffe.

Verhaltenstipps der Bundespolizei

In diesem Zusammenhang bittet die Bundespolizei:

  • bei Verkleidungen auf der Zu- wie Rückfahrt von Faschingsveranstaltungen auf Mitreisende, Bahnhofsbesucher, Polizeibeamte und damit auch auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Verkleidungen, die bei anderen, z.B. durch Tragen offener Waffen "Gefährlichkeit" erzeugen, sollten abgedeckt werden, zum Beispiel durch Überziehen von Jacken oder das Transportieren von "Waffen" in einem geschlossenen, undurchsichtigen Behältnis, wie einer Tasche.
  • Legen Sie bitte bei der Verkleidung, insbesondere wenn es um Sicherheitsbelange geht, immer einen hohen Maßstab an, damit Verwechslungen ausgeschlossen werden können. Verzichten Sie auf Waffen, die echten täuschend ähnlich sehen. So vermeiden Sie auch Gefahr für sich selbst.
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