Opferstöcke in München geplündert: Polizei ermittelt Täter

München - Vor knapp drei Jahren war ein Mann in zwei Kirchen in der Münchner Altstadt eingebrochen und hatte die Opferstöcke geplündert, jetzt ermittelte die Münchner Polizei den Täter.
Der 30-Jährige öffnete in der Nacht von 1. April auf 2. April 2020 sowie in der Nacht von 3. Juni auf 4. Juni 2020 gewaltsam mehrere Opferstöcke in der Asamkirche sowie in St. Peter und entwendete das darin enthaltene Bargeld.
In beiden Fällen seien Spuren am Tatort gesichert worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit: "Dabei konnten tatrelevante DNA-Spuren gesichert werden, die nun nach Abgleich mit der bulgarischen DNA-Datenbank einem 30-jährigen Bulgaren ohne festen Wohnsitz in Deutschland zugeordnet werden konnten." Der aktuelle Aufenthaltsort des Mannes ist den Ermittlern allerdings nicht bekannt.
Einbrecher reißt Kirchentür fast komplett heraus
2020 fanden in der Corona-Krise wegen der Infektionsschutzmaßnahmen keine Gottesdienste statt. Die Kirchen waren deshalb leer, aber weiterhin meist geöffnet. Gauner nutzten die Gelegenheit aus, um sich die Spenden in den Opferstöcken unter den Nagel zu reißen. Unter anderem waren die Heiliggeistkirche, der Alte Peter und auch die Dreifaltigkeitskirche das Ziel von Dieben, die Kriminalpolizei ermittelte.
Ebenfalls im April 2020 hatte ein Unbekannter versucht, in die Dreifaltigkeitskirche in der Parcellistraße einzudringen. Er wollte mit Gewalt die Haupteingangstür aufbrechen. "Dabei wurde die Arretierung der Tür im Inneren fast komplett herausgerissen", sagte Polizeisprecher Michael Riehlein damals. Der Täter scheiterte quasi am letzten Nagel, der die Konstruktion noch im Mauerwerk der Kirche hielt.
Immer wieder Kirchen-Einbrüche in München
Der Einbruchsversuch wurde am nächsten Morgen kurz vor 8 Uhr entdeckt. Der Schaden an der antiken Holztür wurde auf rund 1.000 Euro geschätzt. Die Polizei sicherte die Spuren am Tatort. An die Opferstöcke im Inneren der Kirche kam der Einbrecher nicht heran.
Im April und im März 2020 waren der Alte Peter am Viktualienmarkt und die Heilig-Geist-Kirche Ziel von Opferstockdieben. In den Alten Peter drangen der oder die Täter Anfang April über eine Seitenpforte in das Gotteshaus ein. Sie plünderten neun Opferstöcke und drangen auch in die Sakristei ein. Offenbar hatten es die Diebe auf Kreuze und andere religiöse Gegenstände abgesehen.
Die Heilig-Geist-Kirche war im März mehrmals von Opferstockdieben heimgesucht worden. In einem Fall, Ende März, bemerkte der Mesner zum Glück den Diebstahl und verständigte die Polizei. Zwei Männer wurden festgenommen. Die Kirche ist seit einigen Jahren mit Überwachungskameras gesichert.
Die Opferstock-Masche scheint allerdings weiterhin beliebt zu sein – auch 2023 wurden bereits Fälle bekannt.