Opfer mit heißem Bügeleisen gefoltert

Prozess am Münchner Landgericht: Zwei Angeklagte und ihr unfassbar brutaler Raubzug  durch München
Torsten Huber |
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Sie sollen einen Koch gefoltert haben: Sebastian N. (l.) und Eric M. auf der Anklagebank.
Torsten Huber Sie sollen einen Koch gefoltert haben: Sebastian N. (l.) und Eric M. auf der Anklagebank.

Prozess am Münchner Landgericht: Zwei Angeklagte und ihr unfassbar brutaler Raubzug durch München

MÜNCHEN Über zwei Stunden foltern Eric M. (20) und sein Spezl Sebastian N. (18) den Koch Tristan K. (22) in dessen Wohnung. Sie brandmarken ihn mit einem heißen Bügeleisen und zwingen ihn, am Bankomaten 500 Euro abzuheben. Danach flüchten die Täter.

Nur wenige Stunden nach dem Raub werden sie in einer Bar am Hauptbahnhof, wo sie ihre Beute verprassen, am 3. Dezember festgenommen und in U-Haft verbracht.
Jetzt stehen die Täter wegen gefährlicher Körperverletzung in fünf Fällen und erpresserischem Menschenraubs vor der Jugendkammer des Landgerichts München II. Der berufslose Eric M. und Schüler Sebastian N. blicken auf den Boden, als die Anklage verlesen wird: Am Abend des 8. November 2012 überfallen sie ihr erstes Opfer in Geretsried: Eric M. nimmt auf der Straße einen Jungen in den Schwitzkasten, schlägt ihm heftig auf die Schulter. Ein Polizist kann das Schlimmste verhindern. Bevor sie flüchten, bekommt der Beamte noch einen Faustschlag von Eric M. ins Gesicht. Laut Anklage habe Sebastian N. kampfbereit daneben gestanden.

Zwölf Tage später verfolgen sie nachts, gegen 1.55 Uhr, zwei Jugendliche. Vor dem Bayern-Fanshop am Hauptbahnhof bedrohen sie ihre Opfer und fordern Geld. Als sich die beiden Jungen weigern, drohen sie: „Jetzt schiebt mal nen Fuffi rüber. Sonst kriegt ihr die Weinflasche auf den Kopf.” Daraufhin zieht einer fünf Euro aus der Tasche. „Willst du uns verarschen?”, entgegen die Angeklagten.
Sie verprügeln sie, zwingen sie, zu rauchen und Wein zu trinken. Eric M. nimmt einem das Handy Galaxy S3 im Wert von 600 Euro ab, sagt: „Gegen Geld kriegste es wieder”. Aus Angst hebt einer 100 Euro ab und gibt sie den Tätern. Daraufhin bekommt er das Handy zurück.

Nach knapp zwei Wochen suchen sie ihr nächstes Opfer: Tristan K. ist nach Mitternacht auf dem Heimweg von der Arbeit. In der Schillerstraße passen sie ihn ab, bedrohen ihn mit einem Messer. Eric M. schlägt ihm ins Gesicht, raubt sein Sony-Handy (150 Euro) und einen MP3-Player. In einem Hinterhof prügeln sie weiter auf ihn ein. Dabei bricht Tristan K. ein Zahn ab.
In Todesangst lässt der Koch es zu, dass sie ihn nach Hause begleiten. Dort führen sie ihm eine zwölf Zentimeter lange Brandverletzung mit dem Bügeleisen zu, lassen erst nach der Geldübergabe von K. ab.

Die Täter sind geständig. Am Freitag sagt ein Opfer aus.

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