"Verfrüht und populistisch": Warum es in München Zoff um die Olympischen Spiele gibt

Kommt Olympia wieder nach München? Die CSU will schnell ein Ratsbegehren einleiten. Wie es nun weitergeht – und warum die SPD die Debatte für "verfrüht und populistisch" hält.
Felix Müller
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Am 26. August 1972 wurden die Olympischen Spiele in München feierlich eröffnet.
Am 26. August 1972 wurden die Olympischen Spiele in München feierlich eröffnet. © picture alliance / dpa

München - Der Oberbürgermeister hat seit langem eine klare Meinung. Er könne sich eine erneute Bewerbung Münchens für die Olympische Spiele vorstellen, hat er schon vor Jahren betont. Unter zwei Bedingungen: dass die Spiele nachhaltig würden. Und: die Münchner erneut befragt würden.

Zumindest zweiteres will die Stadtrats-CSU nun konkret angehen. Und hat beantragt, im Stadtrat ein sogenanntes Ratsbegehren zu beschließen. Mit diesem würde der Stadtrat einen Bürgerentscheid in die Wege leiten (ohne dass bei einem Bürgerbegehren zunächst Unterschriften gesammelt werden müssten). Die CSU würde den Entscheid gerne terminlich verbinden mit der Europawahl in diesem Jahr – oder spätestens mit der Bundestagswahl 2025. Und so die Wahlbeteiligung erhöhen, da viele Münchner dann ja ohnehin ins Wahllokal gehen.

Umfrage ergibt: Zwei Drittel der Bürger sind für die Olympischen Sommerspiele in München

Von einer Zustimmung für (nachhaltige Sommer-)Spiele geht man im Rathaus aus. Erst kürzlich hatte eine Befragung ergeben, dass zwei Drittel der Münchner Sommerspiele befürworten würden. Trotzdem gab es aus der SPD am Dienstag Kritik am Vorstoß aus der Opposition.

Für eine fundierte Entscheidung bräuchte es erst ein "konkretes Konzept, das den Zeitpunkt der Spiele, die Orte und die Verteilung der Sportarten benennt", sagte SPD-Fraktionschef Christian Köning. "Das soll bis Mitte des Jahres vorliegen und dann können wir mit der Bürgerschaft Vor- und Nachteile diskutieren. Den Vorstoß der CSU nannte Köning einen "verfrühten, populistischen Alleingang".

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Die ÖDP ist strikt gegen eine Olympia-Bewerbung der Stadt München

ÖDP-Fraktionchef Tobias Ruff erklärte, dass seine Fraktion schon einen Antrag mit derselben Schlagrichtung gestellt habe. "Wir bleiben bei unserer Position: Das IOC passt nicht zu einer demokratischen, weltoffenen Stadt wie München, in der ein transparenter Umgang mit öffentlichen Geldern, Umweltschutz und Bürgerbeteiligung von vielen gelebt und manchen zumindest gepredigt hat."

Die CSU sieht das ganz anders. Fraktionsvize Hans Theiss sagte: "Olympische Sommerspiele in München wären ein absoluter Traum!" Spiele in München könnten der Stadt über den Sport hinaus den "dringend benötigten Impuls für die Infrastruktur bringen", sagte Theiss. "Unabdingbar ist aber die Unterstützung der Bürger – daher sollten wir das beste Instrument der Bürgerbeteiligung nutzen, das wir haben: einen Bürgerentscheid".

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16 Kommentare
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  • AK1 am 10.04.2024 18:56 Uhr / Bewertung:

    Das kann ich mir vorstellen, wie das läuft. Vor dem Bürgerentscheid werden uns die tollsten Versprechungen gemacht über Nachhaltigkeit etc. Wenn die Zustimmung da ist, werden sich die Verantwortlichen vom IOC über den Tisch ziehen lassen und München wird außer den Kosten nicht viel davon haben. Es sollte doch wirklich jedem klar sein, dass das IOC wie FIFA und UEFA nur auf den eigenen finanziellen Nutzen aus ist.

  • dakaiser am 10.04.2024 15:57 Uhr / Bewertung:

    Wäre sicher gut für München

  • Newi83 am 10.04.2024 09:24 Uhr / Bewertung:

    Da sind sie ja hier alle wieder versammelt. Die Meckerer, Populisten der Stammtische, Pauschalierer usw. Eine IOC diktierte Durchführung wie bei der letzten Bewerbung brauchen wir nicht, aber grundsätzlich bin ich schon für eine Bewerbung und da muss auch Nachhaltigkeit verankert sein, auch wenn es Einige hier nicht hören wollen.

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