Olympiapark muss weiter auf Weltkulturerbe-Status warten

München - Die Freiheitsstatue in New York, der Kölner Dom – und bald der Olympiapark? Es wäre eine prominente Liste, in die sich die Zeltlandschaft da einfügen würde. Wenn, ja wenn, der Park offiziell von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wird. Der Stadtrat hat sich 2018 für eine Bewerbung entschieden – und die Stadt wirbt dieser Tage bei den Anwohnern für die Idee.
Olympiapark soll bis 2023 auf Bewerber-Liste kommen
Inzwischen zeichnet sich ein recht klarer Zeitplan ab. Kurz gesagt: Die Angelegenheit zieht sich wie Kaugummi. Das Hauptproblem: Die deutsche Bewerberliste ist derzeit geschlossen. Erst müssen die Bewerbungen abgearbeitet werden, die schon eingereicht sind. Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) sagte der AZ, sie gehe davon aus, dass der Olympiapark bis 2023 auf diese Liste komme. 2024 dann von den Vereinten Nationen bewertet würde – und sich dann vielleicht 2025 offiziell Weltkulturerbe nennen dürfe. "Das Prozedere ist sehr langwierig", stöhnt Strobl. Die Stadtverwaltung arbeite derzeit an der "Vor-Bewerbung".
Bürgermeisterin Strobl: "Wir wissen ja, dass Olympiapark Weltkulturerbe ist"
Die Münchner Reaktionen auf den Bewerbungsplan nimmt sie zumindest schon einmal als sehr positiv wahr. "Wir in München wissen ja eh, dass der Olympiapark Weltkulturerbe ist", sagt sie. "Aber jetzt wollen wir halt auch offiziell den Titel tragen."
Bedenken, der Titel könnte zu einer "Musealisierung" des Parks beitragen, also Großveranstaltungen oder neue Projekte schwerer machen, da alles konserviert werden muss, teilt Strobl nicht. "Die Innenstadt Regensburgs ist ja auch Weltkulturerbe", sagte sie. "Und dort wird auch weiter gebaut und es gibt Veranstaltungen. Und unser Zeltdach abreißen wollte ja eh keiner."
Und so ist sogar der Denkmalschutz überzeugt. Der Münchner Antrag habe "sehr gute Chancen", wird Bayerns oberster Denkmalschützer, Mathias Pfeil, in der "SZ" zitiert.