Olympia - das war's

Die Bürger lassen sich ihre Meinung nicht vorschreiben. AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das Ergebnis des Bürgerentscheids zu Olympia 2022.
München - Das Ergebnis ist so eindeutig, dass den Olympia-Freunden noch am Montag der Schädel brummt. Die Bayern wollen keine Olympischen Spiele, das haben sie am Sonntag eindrucksvoll klar gemacht. Und noch etwas ist bei dieser Abstimmung deutlich geworden: Die Bürger lassen sich ihre Meinung nicht vorschreiben. Nicht von Politikern, nicht von den Medien, nicht von Prominenten.
Was hatte die Pro-Olympia-Fraktion nicht alles aufgeboten. Eine teure (und handwerklich schlechte) Plakatkampagne, jede Menge beliebter Sportler, hyperaktive Politiker. Die meisten Medien – auch die AZ – hatten sich in Kommentaren für ein „Ja“ beim Bürgerentscheid ausgesprochen. Genützt hat es nichts.
Vor allem die einseitige Haltung der Stadtverwaltung kam bei den Bürgern nicht gut an. Dass bei den Wahlunterlagen nur die Pro-Argumente, nicht aber die Gegenseite aufgelistet waren, empfanden viele als Bevormundung. Ebenso wie die grotesken Durchsagen in der S-Bahn, beim Entscheid mit „Ja“ zu stimmen.
Was aber sind die inhaltlichen Gründe für die Ablehnung? Es sind die gleichen, die bei fast allen Großprojekten ins Feld geführt werden: zu teuer, zu gigantisch, zu undurchsichtig, zu viele Umweltschäden. Vom Transrapid bis zur dritten Münchner Startbahn argumentieren die Gegner ähnlich. Man kann das für falsch halten, aber man muss es – natürlich – akzeptieren.
Auch die Konsequenz: Olympische Spiele in Bayern werden wir alle nicht mehr erleben.