Olympia-Befürworter starten Kampagne

München – Die Befürworter haben am Montag auf dem Münchner Marienplatz ein überdimensionales Plakat sowie zahlreiche Argumente präsentiert, die die Bevölkerung bei den Bürgerentscheiden am 10. November vom neuen Konzept überzeugen sollen.
Unter dem Motto "Deine Stimme – Deine Spiele" will das "Team München 22" die Bürger in den vier vorgesehenen Olympia-Standorten München, Berchtesgaden, Traunstein und Garmisch-Partenkirchen zu einem Ja bewegen. "Wir haben eine große Chance, unser Land zu vertreten und einen Wintertraum zu schaffen. Wir müssen eines erreichen: Der Bevölkerung sagen, 'das sind eure Spiele!'", sagte Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier im Ratskeller am Marienplatz.
Das "Team München 22" ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Vereinen und Verbänden aus der bayerischen Landeshauptstadt. Neben dem Fußball-Klub FC Bayern engagieren sich etwa Sky Deutschland, die Münchner Abteilungen der Parteien CSU, SPD, FDP und Freie Wähler, der ADAC oder die Tourismus-Initiative München (TIM; Zusammenschluss von rund 160 Münchner Unternehmen) für die Bewerbung.
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Es gehe darum, "ein Weltfriedensfest nach München und in die Region zu holen". Die Argumente der Gegner nehme man "sehr ernst", betonte Muderlak weiter, der zudem Geschäftsführer der BMW Welt am Olympiapark ist. Er hielt den Kritikern entgegen, dass es "noch nie so nachhaltige Spiele gegeben hat, wie es 2022 der Fall wäre". 84 Prozent der Sportstätten und Gebäude für die Spiele seien bereits vorhanden. Den Etat der Unterstützer bezifferte Muderlak auf "etwa eine dreiviertel Million bis eine Million" Euro, jedoch "nicht in Geld, sondern in Engagement".
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Als Beispiel nannte er die Buchhandlung, die ihre Fassade für das 9,5x8,5 Meter große Plakat am Marienplatz"Emotionen, die der Sport bietet, sind durch nichts zu übertrumpfen", sagte Wasmeier. Er habe als Neunjähriger 1972 das Olympische Feuer als "Magnet" erlebt, "das mich motiviert hat. Ich will, dass wir alle miteinander dieses Feuer spüren." Doch auch die Gegner haben erste Schritte unternommen, um die Bewerbung zu Fall zu bringen, noch ehe diese offiziell eingereicht wurde. Am Dienstag kommt es unter dem Motto "OlympJa – NOlympia" in Traunstein zu einer Podiumsdiskussion.
Ähnliche Veranstaltungen in den anderen vorgesehenen Olympia-Orten sollen folgen, darunter eine Pressekonferenz am 29. Oktober in München mit dem Grünen-Politiker Ludwig Hartmann, einem Gesicht der Gegen-Bewegung. Die Bewerbung um die Winterspiele muss bis zum 14. November beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vorgebracht werden, so die Bürger sie denn wollen.
Bis zum 14. März muss das Mini Bid Book (die Bewerbungsdokumente) eingereicht sein. Über die Vergabe der Spiele entscheidet das IOC unter seinem neuen Präsidenten Thomas Bach am 31. Juli auf seiner Session in Kuala Lumpur/Malaysia.