Zwiefacher und Salsa: So klingt die Kulturwiesn im Herzkasperlzelt

Tradition und Eigenart: Über das Zelt mit der größten musikalischen Vielfalt auf dem Oktoberfest
Christian Pfaffinger |
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Martin Jonas, der Musik-Chef vom Herzkasperl-Festzelt: Im Hintergrund auf der Bühne spielen Musikanten zur Mittagswiesn auf.
Bernd Wackerbauer Martin Jonas, der Musik-Chef vom Herzkasperl-Festzelt: Im Hintergrund auf der Bühne spielen Musikanten zur Mittagswiesn auf.

München - "Pfeifen Sie mit uns!" Matthias Meichelböck steht auf der Bühne im Festzelt, lächelt und spitzt die Lippen. Das Pfeifkonzert beginnt. Ein schönes, melodisches Pfeifkonzert. Und Matthias Meichelböck sieht glücklich aus, wie er sein Tenorhorn so in der Hand hält, pfeift und in ein Bierzelt schaut, in dem die Besucher seelig schauen. Nicht bloß vom Bier aus dem Steinkrug, sondern von dieser herrlichen Stimmung. Es ist Donnerstagnachmittag, die Oktobersonne scheint durch die Zeltfenster, und "Kofelgschroa", diese wundersame Oberammergauer Erscheinung von einer Band, spielen ihr Lied "Wäsche".

Auch das ist die Wiesn. Eine Mischung aus Volksfest und Konzert, aus Brotzeit und Kultur. Dieses Oktoberfest-Erlebnis gibt es täglich im Herzkasperl-Festzelt auf der Oidn Wiesn. Es ist ein Kulturzelt, nirgendwo sonst auf dem Oktoberfest gibt es so viel musikalische Vielfalt.

Verantwortlich dafür ist Martin Jonas. Früher hat er sich um das Theater im Fraunhofer gekümmert, die Bühne des Wirtshauses von Herzkasperl-Chef Beppi Bachmaier. Das Konzept des Kultur-Festzelts erklärt er so: "Bei uns gibt es zeitgenössische Volksmusik."

Das Ergebnis: traditionelle Kapellen, experimentierfreudige, junge Bands, Musik von Kofelgschroa bis Impala Ray, Tanz vom Zwiefachen bis Salsa. Da beschwert sich schon auch mal ein Gast, dass man sich "wie auf einem Basar" fühle und nicht wie auf einem bayerischen Fest, wenn die Unterbiberger Hofmusik aus ihrem Album "Bavaturka" spielt. Geschmacksfrage. Martin Jonas sagt: "Wir sind primär ein Bierzelt und kein Konzertsaal." Trotzdem wolle man auch Vielfalt. "Bayern ist nicht nur laut, und Volksmusik ist ein breites Feld. Man engagiere ganz traditionelle Gruppen, aber auch solche mit viel moderner Eigenart. "Es kommt auf den Spielwitz an", sagt er. Und wenn der stimmt, kann jeder kann mitfeiern, singen und tanzen – aber eben auch gemütlich Brotzeit machen.

Günstig sei das große Programm für den Wirt nicht, aber das leiste man sich. Eintritt kostet das Zelt keinen. Zum Wiesn-Finale treten in den nächsten Tagen unter anderem noch Zwirbeldirn, Williams Wetsox und die Schwuplattler auf.

 

 

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