Zwei Schläge von Reiter: Die Bilder vom Anzapfen

München - Mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) stieß Reiter wie jedes Jahr "auf eine friedliche Wiesn" an. Der Standardwunsch zur Eröffnung des größten Volksfestes der Welt hat in diesem Jahr eine besondere Bedeutung.
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Nach dem Amoklauf von München und mehreren Anschlägen herrschen in diesem Jahr verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Besucher dürfen keine großen Taschen und Rucksäcke mitnehmen. Das Festgelände ist erstmals rundum abgesperrt. An den Zugängen wird schärfer kontrolliert als bisher. Fast doppelt so viele Ordnungskräfte und 100 Polizeibeamte mehr als im Vorjahr sind im Einsatz. Das Volksfest dauert bis zum 3. Oktober.
Anstich auf dem Oktoberfest - das magische Ritual
Das Anzapfen des ersten Fasses Bier und das sehnlich erwartete "Ozapft is" zur Eröffnung obliegt dem Oberbürgermeister. Das Zeremoniell wird live im BR-Fernsehen übertragen - und der Rathauschef muss dabei eine gute Figur machen. Wie viele Schläge er braucht, ist tagelang Stadtgespräch - und kann sein Ansehen durchaus mitprägen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat schon bei seiner zweiten Wiesn im vergangenen Jahr ebenso wie heuer nur zwei Schläge gebraucht - rekordverdächtig. Denn der einzige OB, der zuvor das Anzapfen mit zwei Schlägen schaffte, war Reiters Vorgänger Christian Ude (SPD).
Er kam als erster OB 2005 mit zwei Schlägen aus - aber er brauchte dazu etliche Jahre und zahlte Lehrgeld: In seinem ersten Amtsjahr 1993 ertönten "Aufhören, Aufhören"- Rufe - sieben Schläge. Um derartige Blamagen zu vermeiden, trainierte Ude dann vor dem Fest. Anzapftrainer ist seit Jahrzehnten der erfahrene Brauer Helmut Huber. Er coachte schon den früheren OB Georg Kronawitter und betreut auch Dieter Reiter. Begründet hat das Anzapf-Ritual 1950 Oberbürgermeister Thomas Wimmer. Er brauchte 19 Schläge.