Zuversicht pur: "Ja, die Wiesn 2022 findet statt!"

München - Das Bier ist eingebraut, das Personal weitgehend rekrutiert, der Aufbau der Zelte läuft. "Wir wollen, dass das Fest stattfindet", sagt auch der zweite Wirtesprecher Christian Schottenhamel.
Es mache keinen Sinn, sich jetzt Gedanken über alle Eventualitäten zu machen, heißt es bei den Wirten unisono. Sie gehen nicht davon aus, dass die drohende Gaskrise dem Volksfest zum Verhängnis werden könnte. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gas für Essen und Trinken abgestellt wird", sagt Schottenhamel. Die Wirte werden dieses Jahr aber auf gasbetriebene Heizstrahler verzichten.
Inselkammer: "Der Krug repräsentiert perfekt die barocke Lebensart"
"In so einer Energie-Krise müssen wir alle zusammenhalten", so Schottenhamel, „und für den Fall, dass es an manchen Tagen kälter ist, auch ein wenig zusammenrücken.“ Abgesehen davon setze man auf Regionalität, es gebe immer mehr Bio-Gerichte und zunehmend auch vegane Speisen. "Aber viele essen ab und zu einfach gerne auch mal ein Hendl", so Schottenhamel weiter, und das solle auch so bleiben. "Es ist der Mix, der das Oktoberfest ausmacht."
Als ersten Vorgeschmack präsentierten Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU), Wiesnstadträtin Anja Berger und die Wiesnwirte gemeinsam am Montagabend im Seehaus am Kleinhesseloher See offiziell den Krug der Münchner Wiesnwirte 2022.
Gestaltet hat ihn der Grafiker Rudi Skukalek. Zu sehen ist eine Wiesnbedienung mit 14 Maßkrügen und einer Weinflasche – sie stehen für jedes große Bier- und das Weinzelt auf der Wiesn. "Der Krug repräsentiert perfekt die barocke Lebensart und das überschäumende Gefühl der Wiesn", so Inselkammer.
Baumgärtner: "Wir bereiten uns darauf vor, dass die Wiesn stattfindet"
Knapp 201.000 Kubikmeter Gas und rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom wurden auf dem Fest laut Stadt München 2018 verbraucht - letzteres entspreche dem Jahresbedarf von 1.200 Haushalten, rechnete die "Süddeutsche Zeitung" kürzlich vor.

Die Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) glaubt dennoch nicht, dass das Volksfest an der Energieversorgung scheitern könnte. "Ich glaube, dass es Lösungen geben wird." Auch der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) bleibt trotz steigender Inzidenzen und drängender Energiefragen ungebrochen optimistisch. "Wir bereiten uns darauf vor, dass die Wiesn stattfindet".