Zum Tode von Richard Süßmeier: Pfiat di, bunter Hund!
Es war kurz nach seinem 90. Geburtstag Ende August, da meinte Richard Süßmeier mit blitzenden Augen: "Mei, jetzt wäre wirklich eine gute Zeit, um zu sterben." Sein Sohn Michael saß neben ihm, meinte irritiert: "Vater, spinnst du? Warum denn das?" Richard Süßmeier antwortete mit Hinblick auf die Corona-Pandemie und einem verschmitzten Lächeln: "Ich wäre jetzt eine billige Leiche."
Am gestrigen Montag um 8.30 Uhr in der Früh war es so weit. Richard Süßmeier, dieser kleine große Mann, Wirte-Napoleon, scharfzüngiges Urgestein, bunter Hund, frecher als das KVR erlaubte, Herzensmensch und Menschenfreund (Zum Spöckmeier, Straubinger Hof, Gaststätte Großmarkthalle, Forsthaus Wörnbrunn),schlief friedlich ein.
Richard Süßmeier gestorben: Sein bewegtes Leben
Er konnte sein bewegtes Leben loslassen - ohne Schmerzen, ohne Groll. Sondern höchst zufrieden.
"Er ist gestorben, wie er gelebt hat: als fröhlicher Mensch", sagt sein Sohn Michael Süßmeier, der in München als Gastroberater arbeitet, zur AZ. "Er hatte eine sehr kurze schwere Krankheit, am Schluss einen Herzstillstand. Aber alles ohne Leiden. Mein Vater hatte den vielleicht schönsten Tod. Ich war am Abend zuvor bei ihm, um mich zu verabschieden. Die ganze Familie war im Reinen mit ihm, wir haben alle die gemeinsame Zeit genossen. Ich bin glücklich und dankbar, so einen einzigartigen und großartigen Vater gehabt zu haben."
Süßmeier: Rainer Maria Schießler wird die Trauerrede halten
Mit Schwester Barbara bereitet er nun den Abschied vor. Wegen Corona, da hatte sein Papa Recht, wird die Beerdigung im "engsten Kreis" stattfinden. Einen Gottesdienst soll es in St. Maximilian geben, Pfarrer Rainer Maria Schießler wird die Trauerrede halten. Der Andrang an Freunden, Weggefährten dürfte riesig sein.
Richard Süßmeier, dieser Gaudi- und Genussmensch, war eine lebende Legende. Unvergessen sein Streit 1984 mit dem damaligen KVR-Chef Peter Gauweiler, den er parodierte ("Gauweiler sieht dich!"), bis er aus dem Armbrustschützenzelt flog. Zum 90. sagte Süßmeier zur AZ: "Ich bereue keine Sekunde meines Lebens." Ein besseres Fazit ist kaum vorstellbar.