Zu gefährlich: Alt-OB Ude meidet den Wiesn-Anstich

München - Über Jahrzehnte hinweg war es ein Bild, das um die Welt ging: Wie Christian Ude im Schottenhamel-Festzelt das erste Fass Wiesn-Bier ansticht. Doch auch Ude selbst ging um die Welt - zapfte von Köln bis Washington Wiesnbier bei Oktoberfesten an. Doch nächste Woche gibt es endlich wieder die große, die echte Wiesn. Und Ude schaut oben bei den Ehrengästen in der Ratsboxe hinunter, wie sich sein Nachfolger Dieter Reiter so schlägt. Sollte man zumindest meinen. Doch das ist nicht so. Ude setzt aus!
Alt OB Ude: "Sind Hochrisikogruppe"
Auf AZ-Anfrage erklärte er am Mittwoch, nicht zum Anstich zu gehen. Und begründet das mit möglichen Corona-Gefahren im Festzelt. "Wir sind ein Ehepaar aus der Hochrisikogruppe", sagte Ude, "wir werden nicht gehen."
Stattdessen werden die Udes wie in den beiden Nicht-Wiesn-Jahren wieder bei den Wirtsleuten Kristina und Ninja Höfler zu Gast sein. Dieses Mal zapft Ude bei der Wirtshaus-Wiesn aber nicht mehr im Schiller-Bräu im Bahnhofsviertel an, sondern im neuen Lokal der beiden - dem Alten Markt am Dreifaltigkeitsplatz. Kleiner Rahmen, viele bekannte Gesichter, niedriges Infektionsrisiko – so stellt Ude sich das vor.
Ob er die Wochen drauf noch auf die Wiesn geht? Das lässt Ude offen. Er werde die Gesundheitsrisiken im Auge behalten, sagte er der AZ.
Eines aber ist dem Alt-OB noch wichtig. Jeder solle selbst entscheiden, ob er heuer rausgeht oder nicht. "Ich will da ganz sicher niemanden belehren oder Vorschriften machen", sagte Ude. Die Wiesn abzusagen hätte er ohnehin abwegig gefunden. "Wenn riesige Konzerte stattfinden, da sehe ich keinen Unterschied."