Zu Besuch in der Schützenlisl: Das Rehragout zum Mitsingen

In der Schützenlisl auf der Oidn Wiesn wird mit den Gästen musiziert. Die AZ war dabei.
von  Ruth Frömmer
Siferlinger zieht mit der Kapelle "Bast scho" durch die Reihen.
Siferlinger zieht mit der Kapelle "Bast scho" durch die Reihen. © ruf

München - Singen ist nicht schwer und macht glücklich, da ist sich Traudi Siferlinger ganz sicher. Im Volkssängerzelt Schützenlisl auf der Oidn Wiesn ist die Moderatorin für das musikalische Programm zuständig – und dazu gehört, dass die Menschen im Publikum mitsingen.

Die Texte finden sie in einem Liederheft. Da stehen keine Wiesngassenhauer, wie sie in den großen Zelten gespielt werden, drin, sondern alte Lieder und Couplets wie das "Rehragout", "I bin da Stolz vo da Au" oder "Lasset uns das Leben genießen".

Die Sängerin im Publikum.
Die Sängerin im Publikum. © ruf

"Manche Leute kommen immer wieder"

Auf der Bühne musizieren jeden Tag die unterschiedlichsten Volksmusik-Kapellen und -Sänger. Und natürlich Siferlinger selbst. Sie stimmt "Der Weg zu mein Dirndl ist stoani" an und schon fangen die Leute an, in ihren Heften zu blättern. Einige singen gleich mit. "I hob's ned g'head", sagt Siferlinger und beim nächsten Refrain schmettert die Menge schon ein bisserl lauter.

"Manche Leute kommen immer wieder", erzählt Siferlinger. Es freut sie sehr, bekannte Gesichter an den Biertischen zu entdecken.

Als Nächstes betritt Gstanzlsänger Erdäpfekraut die Bühne. Seine Gstanzl sind zwar nicht zum Mitsingen, dafür zum Mitlachen. Und schon läuft er durch die Reihen und singt erstaunlich treffsichere Gstanzl auf einzelne Gäste, die an den Tischen sitzen.

Schützenlisl passt Konzept immer wieder an

Weil die Schützenlisl ein neues Zelt ist, war Siferlingers Konzept nicht erprobt. "Aber ich habe am ersten Wiesntag schon nach zwei Stunden gewusst, dass es aufgeht", so die Vollblut-Musikerin.

Und da sie Spontanität liebt, passt sie das Konzept immer wieder an, integriert neue Musiker, stellt ein bisserl was um. Zum Beispiel war eigentlich nur für die Samstage eine offene Bühne geplant, für die sich jeder bewerben kann.

Gstanzlsänger "Erdäpfekraut".
Gstanzlsänger "Erdäpfekraut". © ruf

Jeden Tag kommen neue Musiker

"Aber das hat sich schon verselbstständigt", erzählt sie der AZ. Jeden Tag kommen inzwischen Menschen zu ihr, möchten musizieren und sind herzlich willkommen. Siferlinger ist begeistert: "Neulich hatten wir einen 80-jährigen Gstanzlsänger auf der Bühne. Das war so schön!" Ein Duo mit Harfe und Gesang war auch schon da und viele Gesangsgruppen.

"Mein Leben ist die Musik", sagt Siferlinger – und freut sich über jeden einzelnen Musikanten im Zelt.

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