Wiesnbier - das neue Starkbier!
Zum Mini-Nockherberg ist die Hofbräu-Krugvorstellung mutiert: Statt mittags im eigens im Biergarten errichteten Zelt findet die Veranstaltung jetzt abends im Festsaal des Hofbräukellers statt, fürs Derblecken sorgte heuer die Krugdesignerin Monika Gruber. Schon immer ließen sich namhafte Leute gern auf der Einladung der Familie Steinberg blicken, aber: „Viele, die wir heute begrüßen wollen, fühlen sich heute etwas unwohl“, sagt Wiesnwirt Ricky Steinberg.
Angekündigte Gäste wie Margarethe Bause oder Gabriele Weishäupl fehlten im Publikum – keine Lust auf Fragen zur Niederlage? Der Krugdesigner wechselt jedes Jahr und bleibt bis zur Präsentation geheim – schon Dieter Hanitzsch, Magdalena Neuner und Andreas Giebel haben für die Steinbergs in den Farbtopf gegriffen. Monika Gruber hat, passend zum Hofbräuzelt, den Aloisius in Szene gesetzt.
„Es ist eigentlich ein typischer Politikerkrug – des Motiv ist ein Plagiat und ich hab’s auch nicht selber gemalt, sondern meine vierjährige Nichte, die bei mir als Bürokraft auf 400-Euro-Basis beschäftigt ist.“
Natürlich ist das Lieblingsthema der Gruberin die Wahl: „Der Christian Ude, der hernach gegrinst hat wie a Honigkuchenpferd – des hat irgendwie nicht zum Ergebnis gepasst. Und da hab’ ich mir gedacht...vielleicht hams es ihm noch nicht gesagt?! Aber der Ude war halt letztlich doch zu brav, zu farblos. Des wär ein bisserl so, als ob die Sechzger in der ersten Bundesliga spielen möchten.“ Wie schlecht es einem als deutscher Bürger eigentlich gehe, sagt die Gruberin, das würde einem Gott sei Dank im Wahljahr klar gemacht: „Wenn der Winter wieder so kalt wird, dann wird’s eng werden - da werden einige die Mahagoni-Verkleidung aus ihrem Porsche Cayenne rausreißen müssen!“
Die Krugdesigner-Kabarettistin ist in Hochform, die Politiker, die Wiesnwirte, das KVR und Wiesnchef Reiter bekommen ihr Fett weg.
„Sie hat mir heute richtig gut gefallen – ich bin stolz, dass wir in Bayern so eine Vorzeige-Kabarettistin haben“, sagt Wiesnwirte-Sprecher Toni Roiderer nach der Rede, bevor das Boeuf la Mode serviert wird. „Spritzig und lustig“ urteilt Innenminister Joachim Herrmann. Im Publikum fanden sich auch der ebenfalls derbleckte Uli Hoeneß „Wenn sie ihn bestrafen wollten, müssten sie ihn zum 60er-Präsident machen!“, Susanne Breit-Keßler, Wolfgang Fierek, Carolin Reiber und Patrick Lindner.