Wiesn-Sicherheitskonzept: Wie es funktioniert, wo es (noch) hakt

München - Keine langen Schlangen auf der Hackerbrücke in Richtung Theresienwiese, kein Geschiebe und Gedränge in der U-Bahn. Was sofort auffällt, sind die vielen Polizisten. Alle paar Meter sieht man am Hauptbahnhof eine Streife. Die Beamten tragen Maschinenpistolen vor der Brust. Und schon ist es da, das mulmige Gefühl.
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Die U-Bahn-Züge raus zur Wiesn sind ungewöhnlich leer, es gibt sogar frei Sitzplätze. Die Ordner an den Bahnsteigen haben kaum etwas zu tun. Selbst im Bahnhof Theresienwiese läuft alles reibungslos. Keine Menschenmassen am Bahnsteig. Die Wiesn-Fans fahren mit der Rolltreppe nach oben, biegen brav rechts ab und lassen sich am Bavariaring von den Sicherheitskräften in die Taschen schauen. Keiner motzt, keiner mault. Manche gehen zu Gepäckaufbewahrung, um Taschen oder Rucksäcke abzugeben. „Fünf Euro“, echauffiert sich eine Frau aus dem Oberland, „das ist ganz schön happig.“
Lückenlose Kontrollen angekündigt
Am Haupteingang stehen Ordner in Zweierreihen. Ein Mann in Tracht mit einem Rucksack über der Schulter wird gestoppt. Ein Ordner kontrolliert den Inhalt und schickt den Mann dann zur Gepäckaufbewahrung weiter. Währenddessen schlendern drei vier Wiesn-Besucher mit größeren Taschen und Rucksäcken entspannt an den Wachleuten vorbei. Die angekündigten lückenlosen Kontrollen funktionieren zumindest am ersten Wochenende noch nicht so richtig.
Dabei haben die Ordner noch Glück. Der Andrang ist geringer als an einem normalen Wiesnwochenende bei Kaiserwetter. Die Stadt schätzt eine halbe Million Besucher. „Da muss bei den Kontrollen durch die Sicherheitsdienste noch nachjustiert werden“, heißt es bei der Polizei.
"Ein bisserl an, wie ein Besuch im Zoo"
Oben an der Theresienhöhe pilgern die Wiesn-Besucher in Scharen neugierig am Sicherheitszaun vorbei. „Das fühlt sich ein bisserl an, wie ein Besuch im Zoo“, scherzt ein Student aus München. Entspannt schlendern er und seine Freunde am Zaun zur Bavaria.