Wiesn-Halbzeit: 3,5 Millionen Besucher
3,4 Millionen Maß Bier: Das Oktoberfest hat bis Sonntag rund 3,5 Millionen Gäste aus aller Welt nach München gelockt. Die Zahl der verspeisten Ochsen sank unterdessen von 61 auf 58.
München - Das Oktoberfest hat bis Sonntag rund 3,5
Millionen Gäste aus aller Welt nach München gelockt. Damit kamen in
der ersten Halbzeit ähnlich viele Besucher zum größten Volksfest der
Welt wie im Vorjahreszeitraum, sagte Festleiterin Gabriele Weishäupl
am Sonntag. „Ein goldener Glanz liegt auf der Wiesn“, schwärmte sie -
und meinte damit nicht nur den herrlichen Altweibersommer, der die
Besucher scharenweise auf die Wiesn zieht. Auch die Zahlen der
Zwischenbilanz zum 178. Oktoberfests sind für sie glänzend: Zur
Wiesn-Halbzeit wurden 3,4 Millionen Maß Bier getrunken, mit 58 Ochsen
wurden fast soviele aufgegessen wie im Vorjahr.
Bei den Münchnern war besonders der nostalgische Festbereich der
„Oidn Wiesn“ beliebt – etwa 200 000 Besucher waren dort schon zu
Gast. Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) lobte das historische
Volksfest: „Familien mit Kindern gehen genauso gerne auf die „Oide
Wiesn“ wie die älteren Jahrgänge, es ist ein richtiges
Drei-Generationen-Fest.“ Deshalb plane man, diese Wiesn-Version auch
in den nächsten Jahren stattfinden zu lassen, sofern der Platz nicht
vom Landwirtschaftsfest beansprucht werde.
Die Zwischenbilanz von Polizei und Rettungskräften fällt insgesamt
auch positiv aus. „Auch wenn sich die Gesamtzahl der Straftaten im
Vergleich zum letzten Jahr erhöht hat, sind heuer doch weniger
Gewaltdelikte festzustellen. Der besorgniserregende Trend zunehmender
Maßkrugschlägereien war 2011 erfreulicherweise wieder leicht
rückläufig“, sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp.
Das Rote Kreuz behandelte bis Sonntag 4671 Patienten, im Vergleich
zu 5459 beim Vorjahres-Zwischenstand. Während die Zahl der ärztlichen
Versorgungen um fünf Prozent abnahm, gingen die kleineren
Hilfeleistungen, wie Pflaster und Kopfschmerztabletten, gar um ein
Fünftel zurück. Etwa 390 Personen mussten behandelt werden, weil sie
zu tief in den Maßkrug geblickt hatten. Eine positive Entwicklung:
Die Zahl der betroffenen Jugendlichen unter 16 Jahren war mit acht
nur halb so hoch wie 2010.
Die bayerische Tracht mit Lederhose und Dirndl erfreut sich
in diesem Jahr auch bei ausländischen Besuchern zunehmender
Beliebtheit. „Wir haben festgestellt, dass sich auch die Touristen
mit Tracht einkleiden“, sagte Weishäupl. „Sie wollen Teil des Festes
sein.“ Auch in ihrer Landestracht kämen manche Besucher. „Holländer
mit Holzschuhen wurden gesichtet, auch wenn das sicher nicht die
bequemste Ausstattung für einen Wiesntag ist.“ Aus Weishäupls Sicht
gab es zur Halbzeit-Bilanz nur einen einzigen Flop: „Wir haben immer
noch keinen Wiesn-Hit“.