Wiesn bizarr: Pudel und Puppen als Aufreger
Auf der Wiesn wollen alle dabei sein: Promis, Nicht-Promis, Vierbeiner und Plastik-Zweibeiner. Gerade hat man sich an das Champagnertrinken aus Neun-Liter-Flaschen gewöhnt, da wird es noch skurriler – und man trifft auf Pudel und Puppen.
Wo doch ein Tier- und Werbeverbot auf der Wiesn gilt. Wie das? Damit Sie mitreden können, erkläre ich mal, wie es dazu kommen konnte – und wie das Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl findet.
Der Pudel-Fall 1200 Promi-Frauen feierten im Hippodrom bei der Damen-Wiesn von Mietwagen-Königin Regine Sixt (AZ berichtete). Darunter auch die Jacob Sisters. Allerdings brachten die Show-Stars ihre vier Pudel mit. Auf die Frage, ob die Hunde das so toll finden, sagte eine Sister: „Aah, geh! Unsere Kleinen sind Wiesn-erprobt. Die mögen das hier.“ Das sieht die Wiesn-Chefin anders. Gabriele Weishäupl war auch kurz bei der Damen-Wiesn, um Regine Sixts Engagement zu loben.
Die Pudel hat sie nicht gesehen: „Ich versichere, dass ich die Hunde zwischen den vielen Dirndln und Dekolletees nicht wahrgenommen habe. Sonst hätte ich reagiert: Denn Hunde sind auf der Wiesn verboten.“ Sowohl draußen als auch im Zelt. Die Chefin: „Laut Paragraf 4, Absatz 2 der Wiesnverordnung dürfen Hunde nicht mitgeführt werden. Genau wie alle anderen Tiere aus Tierschutzgründen auf der Wiesn nichts zu suchen haben.“
Nun drückt Weishäupl ein Auge zu: „Ich will keinen Pudel-Feldzug führen. Es ist Aufgabe der Ordner des jeweiligen Zeltes, darauf zu achten. Aber Konsequenzen gibt es nicht. Ich bitte künftig alle, ihre Tiere daheim zu lassen.“
Der Puppen-Fall „Großer Auftritt von Barbie und Ken im Wiesn-Outfit“ – lautete die Einladung. Zur Pink-Wiesn lud die Firma Mattel am Dienstagmittag in die Käfer-Schänke. Rund 50 Frauen trafen sich, um sich zwischen rosa Glitzer-Rehen und „Kiss the Cook“-Barbie-Servietten zu amüsieren. Nach einer halben Stunde hieß es: „Barbie ist unterwegs. Sie kommt aus dem Mandarin Oriental her.“ Wie, bitte? Barbie nächtigt jedoch in keiner Suite, sondern wird dort ausgestellt – im Dirndl von Schatzi-Designerin Katharina Lukacs.
Wenig später trudelte die Plastik-Puppe mit ihrem Ken ein. Beide trachtig-pink. Wiesn-Chefin Weishäupl schmunzelnd: „Manche Sachen kann man sich nicht ausdenken. Ich will aber nicht päpstlicher als der Papst sein. Groß angelegte Werbeveranstaltungen sind verboten, wenn aber so zwei Pupperl herumgereicht werden – na, gut. Sonst müsste man jede Firmen-Brosche verbieten. Die Grenzen dürfen halt nicht überschritten werden.“ Barbie und Ken haben sich übrigens nicht daneben benommen. Sie standen auf dem Tisch und strahlten selig.