Wiesn-Anstich am Samstag: Doch nicht nur Münchens OB Reiter zapft an
München - Am Samstag ist es wieder soweit. Dann schreitet der Münchner Oberbürgermeister zu seiner alljährlich meistbeachteten Amtshandlung – zum Anzapfen im Schottenhamel-Festzelt (hier geht's zum AZ-Anstich-Liveblog)! Seit der Premiere dieses oberbürgermeistlichen Zeremoniells im Jahre 1950 lässt es sich kein Stadtoberhaupt nehmen, das erste Fass Wiesn-Bier anzuzapfen und damit das Oktoberfest offiziell zu eröffnen.
OB Dieter Reiter ist für seinen großen Auftritt bereits bestens gerüstet. Da er ja schon öfters erfolgreich den Schlegel geschwungen hat, braucht's kein langes Üben mehr: "Doch fünf, sechs Fässer hab ich vor ein paar Tagen schon probeweise angezapft, damit ich wieder ein Gefühl für das schwere Anzapfgerät bekomm", erzählt Reiter der AZ.

Wiesn-Anstich in München: OB Reiter hofft auf ein "O'zapft is" in zwei Schlägen
Er hofft, am Samstag nach nur zwei Schlägen das berühmte "O'zapft is!" ausrufen zu können. "Wenn's drei Schläge sind, schimpf ich aber auch nicht", sagt OB Reiter, der wieder in Lederhose antreten wird. Medial sind – sogar weltweit – am Samstag zwar alle Blicke auf den OB im Schottenhamel-Zelt gerichtet, doch zum Wiesn-Start wird vielerorts auf der Wiesn angezapft. Auch mancher Promi greift da einmal zum Schlegel.
So wird Kabarettistin Monika Gruber erneut bei Festwirt Lorenz Stiftl im Volkssängerzelt Schützenlisl auf der Oidn Wiesn anzapfen. Damit nicht genug: Da die umtriebige Gruberin neuerdings auch unter die (Wiesnlied-)Sängerinnen gegangen ist, steht auch ein Gesangsauftritt auf dem Programm.

Oktoberfest: Wo Promis und Wirte den Schlegel schwingen
Im benachbarten Herzkasperlzelt von Beppi Bachmaier gibt's heuer einen Anzapfer, der erklärtermaßen noch nie einen Schlegel in der Hand hatte: Kabarettist und Musiker Hans Well. Deshalb sagt auch der Festwirt lachend: "Wir sind gespannt auf die Zeremonie, wenn Hans Well kraftvoll das erste Fass nach Möglichkeit unbeschädigt anzapft." Fest steht: Well kommt nicht allein, sondern bringt seine "Wellbappn", seine musizierenden Kinder, mit.
Rasant dürfte die Anzapfzeremonie im schmucken Münchner Stubn-Festzelt der Wirtsleut' Alexander Egger und Kathrin Wickenhäuser-Egger vonstattengehen. Schließlich schreitet hier eine erfolgreiche Rennfahrerin zur Tat: die Münchnerin Sophia Flörsch. Letztes Jahr, als das Münchner Stubn-Festzelt auf der Wiesn Premiere hatte, brauchte Flörsch (noch) fünf Schläge. Die Prognose für heuer liegt bei "zwei plus Sicherheitsschlag".

Florian Herrmann, Josef Schmid und Co.: Auch Politiker wollen auf der Wiesn anzapfen
Ohne letzteren will wieder mit nur zwei kräftigen Schlägen aufs Fass Festzelt-Traditions-Wirt Peter Wieser anzapfen. "Ich freu' mich drauf", sagt er. Wie Wieser zapfen auch die Wiesnwirte-Kollegen Thomas Roiderer (Hackerzelt), Peter Inselkammer (Armbrustschützenzelt) und Thomas Vollmer (Augustinerzelt) selbst an – wie auch Wiesnwirtin Steffi Spendler (Löwenbräuzelt).
In einigen Zelten zapft auch der Braumeister an, beispielsweise Christian Dahncke im Paulanerzelt. In der Pschorr Bräurosl wird Brauerei-Chef Andreas Steinfatt zum Schlegel greifen, im (staatlichen) Hofbräu-Festzelt Staatsminister Florian Herrmann.
In der Fischer Vroni wird wie schon letztes Jahr der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Schmid dafür sorgen, dass das Wiesnbier im Zelt fließt. Als ehemaliger Zweiter Münchner Bürgermeister blickt er womöglich etwas wehmütig in Richtung Schottenhamel-Zelt – dorthin, wo der Oberbürgermeister am ersten Wiesn-Tag die geballte Aufmerksamkeit ganz auf seiner Seite hat.