Was sich die Wirte jetzt noch wünschen

Das Treffen mit Schmid verläuft harmonisch. Der Wiesn-Chef hat nun Hausaufgaben.
J. Menrad, M. Schilling |
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Seppi Schmid (ganz rechts) rief und die Wiesn-Wirte (von links) kamen: Ricky Steinberg (Hofbräu-Zelt), Christian Schottenhamel, Wiggerl Hagn (Löwenbräu-Zelt) und Wirtesprecher Toni Roiderer vor dem Friedensgipfel.
Sigi Müller Seppi Schmid (ganz rechts) rief und die Wiesn-Wirte (von links) kamen: Ricky Steinberg (Hofbräu-Zelt), Christian Schottenhamel, Wiggerl Hagn (Löwenbräu-Zelt) und Wirtesprecher Toni Roiderer vor dem Friedensgipfel.

München - Einigen Wiesn-Wirten war gestern im Wirtschaftsreferat anzumerken, dass ihre letzte Mathematik-Schulstunde ein bisserl zurückliegt. Mehr als eine Stunde erklärte Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU) ihnen detailliert das Kostenwerk zur Sicherheit – da wurde das aufmerksame Zuhören anstrengend.
Als Schmid dann geendet hatte und nach Wortmeldungen fragte, war es zunächst lange sehr still im Saal, ehe sich Wirtesprecher Toni Roiderer doch meldete – und eine Diskussion begann, die Teilnehmer als "konstruktiv und diszipliniert" werteten.

Die Wirte regten an, die Sicherheitskosten auf mehr Schultern zu verteilen. Es gebe ja schließlich durchaus noch mehr einträgliche Betriebe auf der Wiesn. Man müsse ja nicht die kleinen Mandelstandl belasten – aber warum sollten große Fahrgeschäfte, Imbisse oder andere Gastro-Betriebe ohne Sitzplätze wie etwa das Weißbier-Karussell nicht auch zur Kasse gebeten werden? Schmid versicherte, den Vorschlag zu prüfen.

Natürlich wäre den Wirten auch lieber, wenn die Abstimmung zur Wiesn-Reform so schnell wie möglich in den Stadtrat kommt: Man hänge jetzt in der Luft und hätte lieber Planungssicherheit. Erst am 9. Mai schickt die Stadt den Wirten ihre Verträge. Wer die unterschreibt, akzeptiert dann die neuen Bedingungen auf der Wiesn.

Außerdem soll Schmid prüfen, ob der teure Sicherheitsdienst künftig frühzeitiger ausgeschrieben werden kann – in der Hoffnung, die Kosten senken zu können.

Mit dem gut zweistündigen Treffen waren die Beteiligten zufrieden. Peter Pongratz vom Winzerer Fähndl: "Es war für uns Wirte wichtig, dass wir informiert werden, was die Stadt auf dem Oktoberfest plant. Das ist bei diesem netten und harmonischen Treffen passiert." Lorenz Stiftl, der Sprecher der kleinen Wiesn-Wirte, nannte die Debatte "sehr sachlich".

OB Dieter Reiter (SPD) nahm nicht an dem Treffen teil. Am Abend schüttelt er den Kopf, als er danach gefragt wird. "Ich habe nicht gehört, wie es war", sagte er.

Wiesn-Chef Schmid hingegen konstatierte: "Ich konnte sehr viel Verständnis erreichen. Ich gehe davon aus, dass nun wieder Sachlichkeit die öffentliche Debatte leitet."

Am Schluss des Treffens wurde übrigens sogar wieder gemeinsam gelacht. Über welchen Komiker, ist freilich nicht überliefert.

Lesen Sie auch: AZ enthüllt - Das verdienen die Wiesn-Wirte wirklich

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