Was nach der Wiesn hilft
Das Oktoberfest hat Spaß gemacht – aber Spuren hinterlassen. Hier erfahren Sie, wie Sie ihrem Körper Gutes tun können – oder ihn wieder in Form bringen.
So schön die Wiesn auch (gewesen) ist – nach 16 Tagen Feierei und Völlerei ist auch mal wieder gut. Vor allem für den Körper. Der musste schließlich Höchstleistung bringen und bekam dafür meistens viel Fett, Zucker und Alkohol.
Die Maß Bier schlägt zum Beispiel mit 420 Kalorien zu Buche und Bauche. So manch Wiesn-Besucher möchte jetzt seinem Körper was Gutes tun. Ihn quasi reinwaschen vom Über-die-Stränge-Schlagen.
Statt fett ist jetzt wieder fit angesagt. Auf keinen Fall sollten Sie jetzt von einem Extrem ins andere fallen. „Setzen Sie Ihren Körper keiner Extrem-Diät aus“, rät Gesundheitsexpertin Annette Bleher. „Wenn Sie komplett aufs Essen verzichten, strapaziert das Ihren Körper noch mehr.“
Stattdessen empfiehlt Bleher eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung. „Wer sich in eine Crash-Diät stürzt, scheitert schnell bei dem Versuch, Gewicht zu verlieren. Wer abnehmen will, braucht Durchhaltevermögen und muss mehr Energie verbrauchen, als er zu sich nimmt.“
Achten Sie darauf, täglich mindestens 1200 Kilokalorien zu sich zu nehmen. Ohne Sport läuft also nichts. Regelmäßige Bewegung regt den Stoffwechsel an und erhöht den Energieverbrauch. Am besten geeignet sind Ausdauersportarten – möglichst in der frischen Luft – wie Laufen, Schwimmen, Radfahren, Walking, Inlineskating oder Langlaufen.
Experten empfehlen dreimal wöchentlich mindestens eine halbe Stunde zu trainieren. Ein Erwachsener verbrennt im Durchschnitt 680 Kalorien, wenn er zehn Kilometer in der Stunde joggt oder 24 Kilometer radelt.
Hausarbeit verbrennt 250 Kalorien – und bei einem fünf Kilometer langen Spaziergang werden 230 Kalorien verbrannt. Die Wiesn ist ja auch ein Ort zum Anbandeln, zu zweit macht der Sport gleich doppelt so viel Spaß.
Und beim Sex werden in einer halben Stunde zwischen 80 und 190 Kalorien verbraucht – je nach Aktivität. Die körperliche Aktivität beeinflusst den gesamten Energiestoffwechsel.
Muskeln werden aufgebaut, und sie sind – im Gegensatz zu Fettzellen – stoffwechselaktiver. Der Kalorienverbrauch steigt bei sportlichen Menschen sogar im Ruhezustand, weil der Grundumsatz erhöht wird.Außerdem bewirkt Bewegung einen leichteren Fettabbau und erschwert zudem die erneute Fetteinlagerung, weil es die entsprechenden Enzyme beeinflusst.
Nach der Wiesn zwickt die Alltagskleidung am Bauch, und die Hose mag nicht mehr gar so leicht über den Po rutschen. Abnehmtipp Nummer eins dürfte den meisten nach zahlreichen Wiesn-Maßen leicht fallen: auf Alkohol verzichten.
Außerdem sollten Sie Zucker und Fett weitgehend meiden. Vor allem in Fertiggerichten sind Fette und Zusatzstoffe enthalten, das sind echte Dickmacher. Am besten ist es, Mahlzeiten selbst aus frischen Zutaten zuzubereiten. Greifen Sie dabei auf saisonale und regionale Ware zurück.
Lange Transportwege schaden nicht nur der Umwelt, dadurch gehen auch Vitamine verloren. Außerdem sollten Sie auf eine vitaminschonende Zubereitung achten.
Viel Trinken fördert den Stoffwechsel. In den Maßkrug kommt jetzt am besten Mineralwasser, Kräutertee, Saft- oder Gemüseschorle – natürlich ungesüßt. Über den Tag verteilt sollten das schon zwei bis drei Maß, Pardon: Liter sein.
Beim Essen muss aufs Hendl nicht verzichtet werden. Geflügelfleisch liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe, wenn es fettarm zubereitet wird. Ebenfalls auf den Teller kommen Salat, Obst und Gemüse. Kartoffeln und Vollkornprodukte bringen wertvolle Ballaststoffe und Kohlehydrate.
Hülsenfrüchte und Fisch sind reich an wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Auf der Wiesn und auch daheim gibt’s auf dem Brotzeit-Brettl Radi und Radieserl. Ihre Schärfe hilft beim Verdauen. Gut für den Magen ist zum Beispiel Spinat. Obst und Gemüse enthalten viel Vitamin C, das hilft auch bei Erkältungen. Rote Paprika enthalten zum Beispiel mehr Vitamin C als Zitronen. Kiwi, Orangen, Tomaten und Brokkoli sind ebenfalls wichtige Vitamin-C-Lieferanten.
Viele Wiesnbesucher schlagen sich nach dem Besuch im Festzelt mit Husten und Schnupfen herum. Eine vitaminreiche Ernährung beugt Erkältungskrankheiten vor und hilft, die Beschwerden zu lindern. Wenn’s im Hals kratzt, schafft ein Zwiebelsud Linderung. Dazu eine Zwiebel schälen, vierteln und in einem halben Liter Wasser etwa eine Viertelstunde köcheln. Den Sud möglichst heiß trinken. Wer mag, kann mit Honig süßen.
Wer Zwiebeln nicht so gern mag, kann auch heißes Ingwerwasser trinken. Ingwer bekämpft Bakterien und Viren und geht gegen Entzündungen vor. Außerdem wärmt die tolle Knolle von innen und vertreibt damit das Frösteln.
Entgiften und Entschlacken stehen nach dem Feier-Marathon hoch im Kurs. Anhänger von Fastenkuren gehen davon aus, dass sich im Körper Schlacken ansammeln. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie jedoch nicht. Die gängige Lehrmeinung geht davon aus, dass der Körper Schadstoffe über Leber und Niere entgiftet und entsorgt. Viel Trinken unterstützt diesen Vorgang.
Auch Schwitzen hilft, deshalb ist ein Saunabesuch ein gutes Mittel, um den Stoffwechsel zu aktivieren und die Durchblutung zu fördern. Der Wechsel zwischen heiß und kalt bringt den Kreislauf in Schwung und stärkt die Abwehrkräfte. So sind Sie auch gleich für den Herbst und Winter gewappnet. Außerdem tun die Ruhe und die Auszeit dem Geist nach dem ganzen Trubel gut.
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