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Warum die Wiesn-Absage auch eine Chance sein kann

AZ-Chefredakteur Michael Schilling kommentiert die Absage der diesjährigen Wiesn.
Michael Schilling
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Die Vorbereitungen für das Oktoberfest 2020 laufen trotz Corona-Krise erstmal weiter.
Die Vorbereitungen für das Oktoberfest 2020 laufen trotz Corona-Krise erstmal weiter. © Felix Hörhager/dpa

Die Absage der kommenden Wiesn war überfällig. Und die Entscheidung ist so populär, dass sie der designierte Corona-Kanzler Söder gleich mal selbst verkündet hat, obwohl der Freistaat mit diesem Fest gar nichts zu schaffen hat. Das Oktoberfest ist ein Münchner Fest – und es hat die Menschen in der Stadt zuletzt oft gespalten.

Auch den Wiesn-Hassern wird im Herbst etwas fehlen

Zu voll, zu laut, zu untraditionell, zu teuer: Oft genug haben viele über das internationale Massenbesäufnis in Einheitstracht gewettert. Jetzt is a Ruah – zumindest für ein Jahr. Im Herbst dürfen dann alle Münchner feststellen, dass etwas fehlt in der Stadt. Nicht nur Wiesn-Beschicker, Taxler und Hoteliers, von denen viele nun dringend eine Existenzsicherung benötigen (hier, übrigens, ist Söder wirklich gefragt), sondern auch die Wiesn-Hasser.

Wer glaubt, das Oktoberfest 2021 werde wie immer, dürfte sich irren. So schnell lassen Pandemie, Hygiene- und Reisebeschränkungen kaum locker. Nächstes Mal wird die Wiesn eine andere sein. Sicher keine Rekord-Wiesn. Aber es besteht die Chance, dass sie dann auch jenen wieder gefällt, die sie zuletzt verteufelt haben.

 
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