Wahnsinns-Wiesn: Der Ansturm am langen Wochenende
München - Auch wenn man am Freitag in der Wirtsbudenstraße kaum den einen Fuß vor den anderen setzen konnte, der U-Bahnhof Theresienwiese förmlich überquoll – und Gleiches für den Samstag noch einmal zu erwarten ist: Ein Rekordjahr war 2014 nicht. Die 6,4 Millionen Wiesnbesucher aus dem vergangenen Jahr werden heuer wohl nicht erreicht. Dafür war das Wetter zu kühl und zu regnerisch. Von einer „Herbstwiesn“ spricht Wirtschaftsreferent Josef Schmid deshalb auch. Die Besucher hätten heuer weniger Bier getrunken als in den vergangenen Jahren, resümierte der Oktoberfest-Chef nach einer Umfrage bei den Wirten, und auch die Schausteller hätten unter dem Wetter etwas zu leiden gehabt.
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Unzufrieden ist Schmid aber trotzdem nicht: „Wir brauchen nicht jedes Jahr neue Rekorde.“ Eine neue Bestmarke gibt es dann aber doch: Die Oide Wiesn haben einer ersten Hochrechnung zufolge heuer so viele Leute besucht wie noch nie. Insgesamt seien es zwei entspannte Wiesn-Wochen gewesen, sagte Schmid. An dieser Einschätzung änderte auch der Umstand nichts, dass Schmid Mitte der Woche mit einem Wiesn-Katarrh flach lag und sich erst wieder gesund schwitzen musste. Nun erwartet Schmid ein „fulminantes Schlusswochenende“.
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Von den Einsatzzahlen her begann dieses schon in der Nacht auf Freitag. Da musste die Polizei so oft ausrücken wie in keiner Wiesn-Nacht zuvor. 250 Beamte waren im Dauereinsatz. Ein 21-jähriger Student aus Melbourne wurde am Bavariaring mit einem Messer angegriffen und blutend liegengelassen. Ein 44-jähriger Italiener schlug im Hackerzelt einer Münchnerin einen Bierkrug ins Gesicht, nachdem diese seine Avancen nicht erhört hatte. Und ein 30-jähriger Sachse aus dem Vogtland stürzte vom Dach eines Süßigkeiten-Stands, nachdem er dieses im Vollrauch erklommen hatte. Es könnte wahrlich ein fulminantes letztes Wiesn-Wochenende werden.
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