Verena Kerth: "Ich trage meine Schleife links"

Für den Radiosender Energy sendet Verena Kerth seit Beginn des Oktoberfestes sechs Tage die Woche live direkt aus dem Hofbräuzelt.
von  (stk/spot)
Die Münchnerin Verena Kerth ist ein echter Wiesn-Experte
Die Münchnerin Verena Kerth ist ein echter Wiesn-Experte © Facebook/Verena Kerth

Für den Radiosender Energy sendet Verena Kerth seit Beginn des Oktoberfestes sechs Tage die Woche live direkt aus dem Hofbräuzelt.

München - Seit letztem Wochenende wird auf dem Oktoberfest wieder fleißg getrunken und geschunkelt. Immer mit dabei: Die Wiesn-Expertin Verena Kerth. Bei der gebürtigen Münchnerin ist das größte Volkfest der Welt immer ganz dick im Kalender angestrichen. Für den Radiosender Energy berichtet Sie sechs mal die Woche live aus dem Hofbräuzelt. Wie man einen solchen Festzelt-Marathon übersteht, erzählt die Blondine der Nachrichtenagentur spot on news.

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Worauf Freude Sie sich besonders auf der diesjährigen Wiesn?

Verena Kerth: Also ich freu mich zunächst, dass es wieder losgegangen ist! Wenn der letzte Wiesn-Tag zu Ende geht, Freude ich mich schon wieder auf das nächste Oktoberfest. Ich habe schon alle meine Dirndl herausgeholt und alles gebügelt, mein ganzes Wohnzimmer ist ein einziges Wiesn-Zimmer geworden. Als Münchner Kindl ist es immer wie Geburtstag, Weihnachten, Sylvester und Ostern zusammen!

Können Sie sich noch an Ihren ersten Wiesn-Besuch erinnern?

Kerth: An den allerersten Besuch nicht mehr, da war ich noch viel zu klein. Schon bevor ich laufen konnte, bin ich mit meinen Großeltern auf die Wiesn gegangen. Ich glaube tatsächlich sagen zu können, dass ich seit ich auf der Welt bin noch keine Wiesn verpasst habe. Ich war immer da und immer dementsprechend gekleidet, auch schon als Kind. Das gehörte bei uns einfach dazu. Ich würde niemals in den Urlaub fahren oder einen Job während der Wiesn-Zeit annehmen, der nicht in München ist. Das ist absolut tabu, die Zeit ist einzig für die Wiesn reserviert.

Wie oft sind Sie dieses Jahr auf der Wiesn?

Kerth: Ich sende Montag bis Samstag sechs Stunden für Radio Energy live aus dem Hofbräuzelt. Ich habe also Sonntag sendefrei. Allerdings bin ich da trotzdem auf der Wiesn, dann aber privat. Ich gehe natürlich auf den Almauftrieb oder auf die Damenwiesn von Regine Sixt. Inzwischen bin ich ja auch über 30, deswegen kann ich da ruhig auch hingehen. Ich bin also tatsächlich jeden Tag auf dem Oktoberfest.

Wie halten Sie denn so einen Marathon durch?

Kerth: Man darf es natürlich nicht übertreiben. Ich habe das Glück, dass ich kein Bier mag. Ich war noch nie eine Biertrinkerin, dadurch droht in der Hinsicht wenig Gefahr. Allerdings werde ich meistens in der zweiten Woche krank. Von der ganzen Welt kommen so viele Bakterien zusammen, dagegen kann man einfach nichts tun. Da hilft dann nur Aspirin, ganz viel Wasser oder eine heiße Zitrone, um die Zeit im Studio zu überstehen. Komplett ohne Krankheit habe ich die Wiesn auf jeden Fall noch nicht erlebt - vielleicht klappt es ja dieses Jahr!

Würden Sie auch so oft hingehen, wenn Sie dort nicht beruflich zu tun hätten?

Kerth: Nein, dann würde ich immer einen Tag Pause machen zwischen den Besuchen. Es gibt immer ein paar Sachen, die ich traditionell jedes Jahr auf der Wiesn mache. Ich hatte zwar schon als Kind immer Angst vor den Achterbahnen, bin daher auch nicht der größte Fan der Fahrgeschäfte, aber die Wilde Maus fahre ich jedes Jahr. Und in den Flohzirkus gehe ich auch immer, um meine Sehstärke zu testen und zu überprüfen, ob sie wieder abgebaut hat. Das sind einfach Rituale, die für mich dazu gehören.

Wo kann man sonst auf dem Oktoberfest viele Stars treffen?

Kerth: Der größte Star-Auflauf ist sicherlich am ersten Sonntag beim Almauftrieb, da trifft man wirklich alle Promis. Und an der Champagner-Bar im Hippodrom stehen die Karten auch nicht schlecht.

Gibt es ein modisches No-Go für Männer?

Kerth: Männer wollen ja immer Dekolleté sehen, dementsprechend verlange ich, dass man die Waden sehen kann. Ich mag keine Lederhosen, die bodenlang sind. Knielang sollten sie sein, damit Frau die Waden begutachten kann. Wir Frauen wollen halt auch ein wenig von den Männern haben.

Was halten Sie von Frauen in Lederhosen?

Kerth: Das finde ich ganz toll! Es ist einfach mal was anderes. Ich selbst habe Lederhosen von Lola Paltinger, die mir jedes Jahr welche macht. Wenn man, wie ich in meiner Sendung, sechs Stunden in einem kleinen Studio sitzt, dann ist es schon bequemer, eine Lederhose zu tragen als ein enges Dirndl. Man muss auch nicht ständig gucken, ob irgendetwas rausfällt oder am rechten Fleck sitzt. Auch hier gilt aber natürlich: sie sollten nicht so kurz sein, dass der ganze Po herausschaut.

Was ist Ihr liebstes Wiesn-Accessoire?

Kerth: Das ist eigentlich das Dirndl für mich, viel mehr braucht man als Frau wirklich nicht. Ein Lieblings-Accessoire der Frau sollte man dagegen sogar zuhause lassen: schöne Schuhe. Nach einem Wiesn-Tag sehen die Schuhe nämlich meistens so schrecklich aus, dass man sie am liebsten gar nicht mehr mit nach Hause nehmen würde. Also einfach unproblematisches Schuhwerk anziehen, um das es nicht schade ist.

Haben Sie Flirt-Tipps?

Kerth: Das schöne ist ja, Flirt-Tipps muss man auf der Wiesn nicht geben, das ergibt sich komplett von alleine. Es ist ein wenig wie im Urlaub, da ist man auch lockerer drauf und demensprechend lässt es sich leichter flirten. Die Menschen kommen aus vielen verschiedenen Ländern zum Oktoberfest und sind gut drauf. Während der Wiesn-Zeit haben sie auch das Recht, ordentlich zu trinken und zu feiern. Das Flirten kommt dann von ganz alleine.

Sind Sie einem Wiesn-Flirt abgeneigt?

Kerth: Es ist meine erste Single-Wiesn seit gut und gerne 10 Jahren. Ich trage zumindest meine Schleife links (lacht). Ich bin nicht so der Flirt-Typ, aber wenn betrunkene Männer ankommen dann finde ich das schon irgendwie süß. Ein wenig muss man auch immer mitmachen, das gehört einfach dazu, aber ich gehe dann schon lieber alleine nach Hause.

Wie wehren Sie denn zu aufdringliche Kerle ab?

Kerth: Das geht bei mir sehr schnell. Anfassen geht gar nicht und das mache ich jedem unmissverständlich klar. Am Italiener-Wochenende wünsche ich mir aber schon immer, dass ich schwarzhaarig wäre und ganz hochgeschlossen gekleidet bin, denn bei einer Blondine im Dirndl sind die Italiener immer ganz außer Rand und Band. Ich weiß mich aber auf jeden Fall zu wehren.

Welche bayrische Vokabel sollten Wiesn-Neulinge können?

Servus! Mit Servus geht alles los und kann auch schnell wieder enden (lacht).

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