Unfallversicherung fürs Oktoberfest: Bayerische bietet Ad-hoc-Wiesn-Schutz

Die "Bayerische" bietet einen Ad-hoc-Schutz fürs Festgelände – wann die Versicherung zahlt. 
Nina Job |
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Verletzt auf der Wiesn? Besser man ist versichert.
Matthias Balk/dpa Verletzt auf der Wiesn? Besser man ist versichert.

München - Handy weg, im Bierzelt ausgerutscht und der Nachbar schleudert einen Maßkrug – es lässt sich nicht schönreden: Ein Wiesnbesuch birgt gewisse Risiken in sich. Allein am Wochenende mussten 480 Besucher ärztlich versorgt werden.

Damit Leidtragende im Nachhinein nicht auch noch finanziell das Nachsehen haben, bietet die Bayerische Beamtenversicherung (Bayerische) einen "Wiesn-Schutz" an. Die Unfallversicherung soll greifen, wenn die gesetzliche Kranken- oder die Rentenversicherung Kosten nicht übernimmt. Unfallfolgen unter Alkoholeinfluss sind ausdrücklich mitversichert (außer als Autofahrer).

Die Police kann spontan – sogar noch auf dem Festgelände – über eine App gebucht werden. Sie gilt 24 Stunden und kostet 5,99 Euro Tag. Was der "Wiesn-Schutz" bietet – und was nicht:

  • In der Geisterbahn vor Schreck mit dem Mitfahrer zusammengeknallt, anschließend ist die Nase angebrochen? Die Bayerische übernimmt bis zu 10.000 Euro für kosmetische Operationen.
  • Beim "Hau-den-Lukas" ungeschickt den Hammer geschwungen und dabei an der Schulter verletzt? Hier würde die Versicherung laut Unternehmenssprecher zahlen. Die "Invaliditätsleistung" beträgt je nach Einschränkung oder "völliger Funktionsunfähigkeit" für einen "Arm oberhalb des Ellenbogengelenks" maximal 65 Prozent von 50.000 Euro.
  • Im Gedränge hat ein Dieb das teure Smartphone aus der Lederhose gefischt? Doppelt blöd gelaufen. Hier zahlt die Versicherung nichts.
  • Geldbörse im Rausch verloren? Negativ. Das Geld ist unwiederbringlich weg. Wenigstens zahlt die Versicherung bis zu 100 Euro für neue Papiere (Ausweis, Führerschein).
  • Der sturztrunkene Tischnachbar hat mit dem Maßkrug ausgeholt und ein Schneidezahn musste dran glauben? Hier zahlt die "Bayerische" einmalig bis zu 2.000 Euro Zahnersatz. Das Gleiche gilt für verlorengegangene Eckzähne. Andere Zähne darf der Krug allerdings nicht treffen. Sachbearbeiter Thomas Mettin: "Backenzähne fallen nicht unter kosmetische Operationen, da sie nicht im sichtbaren Bereich sind."
  • Eine Fisch- oder Salmonellenvergiftung von der Wiesn mitgebracht? Oder eine ätzende Flüssigkeit im Getränk gehabt? Das ist nicht versichert. Nur wenn Kinder (bis 14) ein vergiftetes Getränk erwischen sollten, zahlt der Versicherer.
  • Der "Wiesn-Schutz" gilt auf dem Weg zum Festgelände und wieder zurück. Wer sich allerdings traut, nach dem Oktoberfestbesuch mit dem Auto nach Hause zu fahren, verwirkt den Schutz der Wiesn-Unfallversicherung, sobald er mehr als 0,5 Promille intus hat.

Ableger für Cannstatter Wasen geplant

Versichern können sich nur Oktoberfestbesucher, die permanent in Deutschland wohnen. Maximale Versicherungssumme: 50.000 Euro. Ein Sprecher zur AZ: "Dieser Ad-hoc-Schutz läuft so gut, dass wir ab 2018 auch einen für den Cannstatter Wasen anbieten."

Bei der Stiftung Warentest kam der "Wiesn-Schutz" allerdings nicht so gut weg – zu teuer, zu geringe Gesamtversicherungssumme, kritisierten die Tester. Mit einer Jahresversicherung sei man auf den Tag gerechnet deutlich günstiger dran.

Lesen Sie auch: Grapsch-Attacken, Maßkrugschlägerei, Kokainfund - Wiesn-Blaulicht

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