Umsatzpacht-Prüfung bei Wiesn-Wirten: Es fehlen 1,5 Millionen

München - Wochenlang haben die Wiesnwirte vor der Nachprüfung ihrer Umsatzpacht-Abrechnungen für die Stadt gezittert. Jetzt sind die Ergebnisse des Wirtschaftsprüfers da. Fazit: Für die Wiesn in den Jahren 2017 und 2018 haben alle geprüften Zelte zusammen 1,527 Millionen Euro Umsatz weniger bei der Stadt angegeben, als nach den Vertragsbestimmungen fällig gewesen wäre.
Allerdings hat kein Wirt sich um mehr als fünf Prozent verrechnet. Überprüft wurden alle Wirte der großen Zelte sowie vier weitere. So hat es Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) gestern Abend in einem interfraktionellen Arbeitskreis dem Stadtrat mitgeteilt.
Welche Wiesn-Wirte haben gemogelt?
Für 2017 liegen die Nachforderungen zwischen 875 und 25.000 Euro. Zwei Zelte bekommen 76 und 11.200 Euro zurück. Für 2018 fordert die Stadt Beträge zwischen 18 und 23.400 Euro nach. Hier bekommen drei Zelte Geld zurück (117, 17.000 und 19.000 Euro). Damit kann sich die Stadt 96.200 Euro nachträglich von den Wirten holen. Wer konkret gemogelt oder zuviel angegeben hat, dazu nennt Baumgärtner keine Namen.
"Natürlich fallen bei einer solchen Prüfung Unregelmäßigkeiten auf", so Clemens Baumgärtner. "Das Ergebnis zeigt aber, dass auf die jetzt geprüften Betriebe keine größeren Nachforderungen mehr zukommen." Kritik äußert der Wirtschaftsreferent trotzdem – und bewertet "das Verhalten einiger Vertragspartner trotz des insgesamt positiven Prüfungsergebnisses als schwierig". Baumgärtner: "Ich will bei den strittigen Punkten für die Wiesn 2019 neue Regelungen finden. Klar ist aber auch: Bereits unterschriebene Verträge können nicht nachträglich eigenmächtig neu interpretiert werden." Heißt für ihn: In die Pachtverträge werden künftig Sanktionen und Vertragsstrafen hineingeschrieben. "Daran führt für mich kein Weg vorbei."
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