Treffen der Wiesn-Wirte zur Bierpreis-Bremse: Das sind Roiderers Vorwürfe an Schmid

Wirte-Sprecher Roiderer spricht hart wie nie über Wiesn-Chef Schmid – und verpasst sich dann selbst einen Maulkorb. Die Entscheidung zum Bierpreis naht.
von  az
Anstoßen wollen Bürgermeister Josef Schmid (l.) und Wiesnwirt Toni Roiderer wohl nicht. Zumindest wird gerade nicht (so) laut gestritten.
Anstoßen wollen Bürgermeister Josef Schmid (l.) und Wiesnwirt Toni Roiderer wohl nicht. Zumindest wird gerade nicht (so) laut gestritten. © dpa

München - Der sonst so redselige Wirtesprecher Toni Roiderer (72) war am Montag ungewöhnlich schweigsam. Nach einem Treffen der Wirte um 10 Uhr, das so geheim war, dass er nicht einmal das Wirtshaus der Zusammenkunft verraten wollte, erklärte der Hackerzelt-Wirt nur: "Wir sind alle beinand gesessen und haben festgelegt, dass wir uns beim Treffen mit der Politik anhören, was die zu sagen haben. Bis Mittwoch aber sagen wir erstmal nichts mehr."

Ruhe wolle er reinbringen in die Diskussion, weil ja die ganze Welt den Kopf über die Diskussion um Umsatzpacht und Bierpreisbremse schüttele. Dafür hatte er am Wochenende umso lauter gepoltert. Nachdem bekannt wurde, dass Wiesn-Chef Seppi Schmid die geplante Umsatzpacht im ersten Jahr nach Schätzungen der Stadt erheben will, rutschte es ihm raus: "Des is’ doch ned normal. Bei uns hat noch nie jemand von denen gefragt, was wir an Umsatz machen. Aber wenn er fragt, dann sagen wir es ihm."

Geben die Wirte nun klein bei?

Roiderer wirft Schmid im Gespräch mit der AZ vor, "despotisch" zu sein. "Der Gott spricht und die Gläubiger müssen zu ihm aufblicken." Genau das scheint jetzt aber der Plan zu sein, auf den sich die Wiesnwirte geeinigt haben. Und Toni Roiderer übt schon mal das Stillsein.

Auch im Rathaus scheint ein bisserl Ruhe eingekehrt zu sein. Zumindest gab es in den montäglichen Gesprächsrunden keine Aufregung. Nur kurz kam die Rede auf die Wiesn: Schmid kündigte der SPD an, die Bierpreisbremse möglicherweise nächste Woche in den Stadrat zu bringen. Dann könnte der Streit mit einer gemeinsamen Entscheidung beendet werden. Theoretisch. Wie eine für alle Seiten gesichtswahrende Lösung aussehen sollte, weiß niemand.

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