Tränenreicher Wiesn-Abschied: Das Münchner Kindl sagt Servus
München - Am schönsten ist für Viktoria Ostler (29) immer der Anstich. Zuvor reitet sie als Münchner Kindl in ihrer schwarz-gelben Kluft beim Wirteeinzug auf das Festgelände. Diesmal musste sie dabei ein bisserl weinen – es ist ihr letztes Mal als Münchner Kindl.
Ostler hört nicht auf, weil sie keine Lust mehr hätte. Sie legt die Kluft ab, weil sie im Oktober heiraten wird – und das Münchner Kindl muss bekanntlich ledig sein. "Mein Freund hat mit dem Antrag extra gewartet, damit ich noch mal Münchner Kindl sein kann", erzählt sie der AZ am Mittwoch im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn. Dort ist da gerade Kindertag, Ostler ist dabei, winkt freundlich, macht immer wieder Fotos.

"Das wird mir schon fehlen. Ich werde bestimmt noch öfter weinen", sagt sie. Andererseits freue sie sich sehr auf ihre Hochzeit. Geheiratet wird im weißen Trachtenkleid.
Wenn Ostler nicht als Kindl unterwegs ist oder die Hochzeit plant, lernt sie für ihr Staatsexamen. Die 29-Jährige will Juristin werden. Wenn noch Zeit bleibt, verbringt sie die daheim auf dem Bauernhof mit ihren Hunden, am eigenen Rotwildgehege oder sie geht mit Freunden essen.
Derweil genießt sie noch die Wiesn. Was ihr besonders gefällt: Wie kulinarisch vielseitig und offen das Oktoberfest ist. Ostler: "Dass wir in Bayern alle mit Scheuklappen rumlaufen würden, ist wirklich Blödsinn."
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