Taschengeld ersetzt: Der Engel vom Autoscooter

Auf der Wiesn ist das Geld schnell weg – aber so schnell? Ben (11) war am Montag mit Mama, Tante und drei Freunden auf dem Oktoberfest, und als er aus dem Auto Scooter ausstieg, war sein Wiesn-Geld futsch – 50 Euro. Verloren. Oder geklaut.
„Ein bisschen was hat mir die Oma gegeben, ein bisschen was die Mama, den Rest hatte ich gespart“, sagt Ben. Klar, dass da die Tränen flossen. Aber eine gab’s, die konnte nicht mit anschauen, wie der Bub vor ihrem Fahrgeschäft weinte.
„Manchmal lässt hier einer auch zu viel Geld da, dir geb’ ich jetzt einfach 50 Euro“, sagte Hanneliese Lindner und griff in ihre Kasse. „Da musst du nicht mehr weinen, okay?“
Auch mit seinen elf Jahren war dem Bub klar, dass einem so etwas nicht alle Tage passiert. Er ging los und schoss eine Rose für Lindner. Ihr Fahrgeschäft gegenüber vom Hofbräu-Zelt ist eine Institution, seit Anfang der 20er Jahre ist ihre Familie mit Auto Scootern auf der Wiesn vertreten.
Hanneliese Lindner ihrerseits war da so gerührt, „sie hat versprochen, die Rose immer im Kassenhäuschen zu haben“, sagt Doris Lucas, Bens Tante.
Und dann lud die Schaustellerin nochmal alle Kinder aus der Truppe zu einer Extra-Fahrt ein. „Ich war ein bisschen genervt von der Wiesn“, sagt Lucas, „aber das hat mich so gerührt, jetzt will ich am Samstag nochmal raus.“
Und eine Fahrt mit dem Auto Scooter, die gehört dazu.