Söder sauer: Ist Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner "Referent für Arbeit und Spaßveranstaltungen"?

Clemens Baumgärtner zieht die Wut von Markus Söder auf sich. Wirbt der Wiesn-Chef in Pandemie-Zeiten zu offensiv für das Oktoberfest?
von  Felix Müller
Bester Laune: Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner dieser Tage bei der Vorstellung des Plakats fürs Oktoberfest 2021.
Bester Laune: Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner dieser Tage bei der Vorstellung des Plakats fürs Oktoberfest 2021. © picture alliance/dpa/RAW

München - Grinsend ein Wiesn-Plakat vorstellen, sich zuversichtlich zeigen, dass das Oktoberfest heuer stattfindet. Macht Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Gehört sich das? Nein, findet offenbar ein sehr prominenter Parteifreund: Ministerpräsident Markus Söder.

Wie mehrere Mitglieder des städtischen Corona-Krisenstabs der AZ bestätigten, gab OB Dieter Reiter (SPD) letzte Woche einen entsprechenden Rüffel an Baumgärtner weiter. Söder habe sich unheimlich geärgert, wie offensiv in diesen Zeiten für die Wiesn geworben wird, hieß es. Das sei doch ein "völlig falsches Signal". Der Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef soll die Aussagen Reiters mit einem Lachen quittiert haben.

Wiesn-Chef über Söder: "Habe ein gutes Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten"

Baumgärtner wiegelte am Montag auf Nachfrage der AZ ab. Zu Vorgängen in Reiters Stab für außergewöhnliche Ereignisse äußere er sich grundsätzlich nicht, sagte Baumgärtner. "Aber zum Oktoberfest habe ich ein sehr gutes Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten!"

Während die einen Teilnehmer der Sitzung die Kritik als sehr ernsthaft beschreiben, erzählen andere, Reiter habe das Telefonat halb erheitert wiedergegeben. In einem aber sind sich alle einig: dass Reiter Baumgärtner als "Referenten für Arbeit und Spaßveranstaltungen" bezeichnet hat. Den wird es nicht allzu sehr betrüben. Nachdem seine CSU nicht mehr mitregiert, wird er wohl ohnehin nicht noch mal gewählt werden. Spaß-Vorwürfe hin oder her.

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