So wird die neue Ochsenbraterei auf der Wiesn

Bereits zum 136. Mal wird die Ochsenbraterei auf der Wiesn sein – heuer in einem neuen Festzelt. Das soll heller und geräumiger sein.
von  Bettina Funk
Spatenbräu-Chef Bernhard Klier mit dem alten Zelt-Modell.
Spatenbräu-Chef Bernhard Klier mit dem alten Zelt-Modell. © Daniel von Loeper

München - Für den Spatenbräu-Geschäftsführer Bernhard Klier ist es ein Wiesn-Wahrzeichen: die Ochsenbraterei. Seit 37 Jahren steht das auffällige Festzelt mit der gewellten, gelben Fassade schon auf dem Oktoberfest. Damit gehörte es zu den ältesten Wiesn-Festzelten. Heuer wird bei der 184. Wiesn ein neues Zelt stehen. Denn das alte war mittlerweile in die Jahre gekommen. Die größten Neuerungen: breitere Gänge, mehr Toiletten sein – und eine fast komplett umlaufende Galerie!

Anzahl der Plätze soll erhalten bleiben

Die bisherigen 7.641 Plätze sollen in der Ochsenbraterei erhalten bleiben. Da die breiteren Gänge aber natürlich Raum einnehmen, wird ein Teil der Plätze nach oben auf die Galerie verlegt. Diese soll im neuen Zelt in U-Form sein. Und damit die Gäste dort oben auch gut versorgt werden, wird auch eine eigene Hoch-Schänke eingerichtet. Im Biergarten sollen die 1646 Plätze erhalten bleiben. Der Biergarten-Eingang soll breiter und somit sicherer werden.

"Wir werden das neue Zelt zehn Meter in Richtung Bavaria verschieben. So wird der Gang neben dem Zelt auch zehn Meter breiter", erklärt Bernhard Klier. Damit richtet sich die Brauerei nach dem Sicherheitskonzept der Stadt – auch die benachbarten Zelte müssen ein Stück aufrücken. "Der Autoscooter wird auf die andere Seite verlegt, die Fischer-Vroni muss auch zehn Meter rücken. Andere Zelte müssen etwas angepasst werden", so Klier.

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Außerdem soll es in Zukunft 25 Prozent mehr Toilettenanlagen als im alten Festzelt geben. Auch auf der Galerie wird es eigeneKlos geben. Ochsenbraterei-Wirtin Antje Schneider freut sich schon auf das neue Zelt. Ihr Vater Hermann Haberl hatte 1980 die Ochsenbraterei übernommen – nach nur einem Jahr als Wirt des Schützenfestzeltes. Im gleichen Jahr ging das Festzelt in den Besitz der Spaten-Franziskaner-Brauerei über. Haberl kam, sah – und ließ sich gleich ein neues Zelt bauen. Heuer wird die Ochsenbraterei zum 136. Mal auf der Wiesn dabei sein.

Die Wirtin wünschte sich eine größere Küche

"Die Wiesn war in unserer Familie die Zeitrechnung. Es gab nur vor und nach der Wiesn", erinnert sie sich. Papa Hermann verstarb 2011. Seitdem führt Antje Schneider gemeinsam mit ihrer Mutter Anneliese Haberl die Ochsenbraterei weiter. Ihr größter Wunsch für das neue Zelt: eine größere Küche. "Bei uns ist es immer um das Essen gegangen", sagt Schneider. Und da die Gäste sehen wollten, was sie essen, soll das neue Zelt heller werden. Schneider wollte außerdem schönere und größere Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter schaffen und Engstellen für die Servicekräfte beseitigen.

"Lichter, leichter, heller, größer", so fasst es Peter Pletschacher zusammen. In Dasing arbeitet die Zeltbaufirma Pletschacher am neuen Zelt. Zurzeit sei seine Firma dabei, die alten Fundamente zu entfernen, und durch neue – ein Stück versetzt – zu ersetzen.

Auch die über 100 Trachtenfiguren, die den bayerischen Himmel halten, werden deshalb wieder ins neue Zelt integriert. Das helle Zelt und die Trachtenfiguren waren auch das, was sich Hermann Haberl damals für "seine" Ochsenbraterei wünschte. Der beleuchtete Pappmond, der seit vielen Jahren zum Abschluss der Wiesn durchs abgedunkelte Zelt gezogen wird, werde in Zukunft nicht fehlen, versprach die Wirtin.

Moderner und doch so wie bisher

Die neue Zelt-Fassade ist noch nicht fertig – sie soll aber der alten sehr ähnlich sehen. "Unsere Gäste werden kaum merken, dass es ein neues Zelt ist. Es ist nur alles neu und eben moderner", so Spaten-Chef Bernhard Klier. Was das neue Festzelt kosten wird, will er jedoch nicht verraten. Die Kosten sollen aber auf jeden Fall in Millionenhöhe liegen.

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