Schützenzelt: das Wunder unter der Bavaria
München - Rundumadum. Das ist das Geheimnis, das hinter dem Platzwunder vom Schützen-Festzelt auf der Wiesn steckt. Oder besser: eines davon.
Mehr Plätze bei weniger Platz: Das war die seltsame Rechnung, die aufgehen sollte. Letztes Jahr zur Wiesn wurde bekannt, dass das Schützenfestzelt kleiner werden muss, weil nach der Erweiterung des benachbarten Winzerer Fähndls der Durchgang zwischen den beiden Zelten zu eng geworden war.
Gleichzeitig kündigte die Wirtefamilie Reinbold an, dass es mehr Plätze geben werde. Dann wurde das Schützenzelt umgebaut. Und jetzt? Hat es rund 1000 Plätze mehr. Insgesamt sind es rund 6500, davon 5100 drinnen und 1400 draußen.
Und das geht so: Nur der Biergarten im Osten ist geschrumpft, dort also, wo der Durchgang ist. Dafür ist das Zelt in die Höhe gewachsen und jetzt das höchste auf der Wiesn. Und es hat innen nun nicht mehr nur im Süden und Norden, sondern umlaufend eine Galerie. Rundumadum also. Der Außenbalkon mit bestem Bavaria-Blick hat ebenso eine Reihe mehr bekommen.
Wer sich im neuen Schützenzelt umschaut, merkt schnell, dass das Wunderwerk am Ende eben kluge Planung ist. „Wir haben vieles noch effizienter gemacht“, sagt Ludwig Reinbold, der zusammen mit Bruder Matthias und Vater Edi Wirt des Zelts ist. „Für die Gäste geht es jetzt noch schneller und sie haben mehr Platz.“
Die Gänge wurden breiter gemacht, ebenso wie Tische und Bänke in den Boxen, die Küche wurde erweitert. Die Galerie hat eine eigene Schänke, einen Hendlgrill und Toiletten. Und letztere sind, unten wie oben, mit einer Biesl-Ampel ausgestattet: Über freien Kabinen leuchtet ein grünes Licht, das erlischt, sobald jemand drinnen ist. Und: Auch hier hat das Schützen heuer mehr Plätze.
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